ergopraxis 2022; 15(07/08): 18-20
DOI: 10.1055/a-1812-8639
Wissenschaft

Internationale Studienergebnisse

Bedarf an Assessments, um Partizipation an gemeindenahen Aktivitäten zu messen – Gesundes Altern

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An gemeindenahen Aktivitäten und am sozialen Miteinander teilzunehmen kann Gesundheit und Wohlbefinden älterer Menschen positiv beeinflussen. © andre/stock.adobe.com

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert „healthy ageing“ als einen Prozess, in dem funktionale Fähigkeiten wiedererlangt oder erhalten werden und somit Wohlbefinden bis ins hohe Alter möglich wird. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt die Ergotherapie insbesondere beim Ermöglichen von Teilhabe eine entscheidende Rolle.

Damit ältere Menschen an gemeindenahen Aktivitäten teilhaben können, sind, wie auch in der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) vermerkt, Umweltfaktoren zu berücksichtigen. Diese umfassen beispielsweise städtebauliche Gegebenheiten oder den öffentlichen Nahverkehr.

Ziel eines australischen Forschungsteams um Lisa Knightbridge von der School of Primary and Allied Healthcare in Frankston war es, Assessments zu identifizieren, welche die Teilhabe an gemeindenahen Aktivitäten im Zusammenhang mit Umweltfaktoren bei Personen über 65 Jahren messen. Dazu fertigte das Team ein Scoping Review nach der Methode des Joanna Briggs Institute (JBI) an. Scoping Reviews werden dann eingesetzt, wenn zunächst eine Orientierung über den Stand der Forschungsliteratur erlangt werden soll. Sie umfassen eine intensive Literaturrecherche in Datenbanken und eine anschließenden Extraktion relevanter Studien.

Aus 23 Reviews, die den Einschlusskriterien entsprachen, konnten 240 Instrumente extrahiert werden. 20 wurden aufgrund ihrer Eignung in die genauere Analyse eingeschlossen.

Das Forschungsteam konnte kein Instrument identifizieren, welches die Partizipation an gemeindenahen Aktivitäten unter Berücksichtigung von Umweltfaktoren erhebt. Die Wissenschaftlerinnen schlussfolgern, dass solch ein Instrument jedoch sinnvoll wäre, um einerseits Menschen im höheren Lebensalter in ihrer Teilhabe zu unterstützen und andererseits neue Wege in der Erbringung therapeutischer Leistungen für diese Zielgruppe zu entwickeln.

clcz

Aust Occup Ther J 2022; doi:10.1111/1440-1630.12802



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Article published online:
30 June 2022

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