Z Sex Forsch 2022; 35(01): 33-34
DOI: 10.1055/a-1744-4389
Debatte

Sexualerziehung vs. Sexuelle Bildung – eine Debatte aktueller sexualpädagogischer Begriffe und Konzepte

Maika Böhm
Fachbereich Soziale Arbeit.Medien.Kultur, Hochschule Merseburg
› Author Affiliations

Fachkräfte, die pädagogisch bzw. sozialarbeiterisch tätig sind – die also „nahe am Menschen“ arbeiten – erleben in unterschiedlichen Handlungsfeldern bzw. im Kontakt mit verschiedenen Zielgruppen, dass Sexualität zum Thema pädagogischer Alltagssituationen werden kann. (Sozial-)Pädagogische Fachkräfte müssen entsprechend mindestens über basale sexualitätsbezogene Handlungs- und Fachkompetenzen verfügen und grundsätzlich als Ansprechpersonen für sexualitätsbezogene „Alltagfragen“ zur Verfügung stehen. Zugleich werden in zahlreichen pädagogischen Handlungsfeldern sexualitätsbezogene Fragen explizit thematisiert: z. B. wenn schulische Sexualaufklärung durch sexualpädagogische Angebote aus Schwangerschaftsberatungsstellen oder Aidshilfen erweitert wird, in einer Mutter-Kind-Einrichtung eine Workshopreihe zu den Themen Körper, Grenzen, Familie und Beziehung angeboten oder in einer Geflüchtetenunterkunft ein Projekt zu sexueller Gesundheit etabliert wird. Notwendig sind hierfür neben Fachkenntnissen vor allem pädagogisch-didaktische Fähigkeiten wie auch sexualitätsbezogene Selbstreflexions- und Kommunikationskompetenz (vgl. [BZgA 2003]) – also Expertise und Professionalität von spezialisierten Fachkräften, deren berufliche Selbst- bzw. Fremdbezeichnung heute zumeist Sexualpädagog*in [ 1 ] ist. Was aber machen sie genau – begleiten, erziehen, beraten, aufklären, bilden?



Publication History

Article published online:
08 March 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York