Aktuelle Kardiologie 2022; 11(01): 30-34
DOI: 10.1055/a-1692-1006
Kurzübersicht

Pulmonalarterielle Hypertonie bei Frauen

Pulmonary Arterial Hypertension in Women
Panagiota Xanthouli
1   Zentrum für pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
2   Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Heidelberg, Deutschland
,
Christina A. Eichstaedt
2   Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Heidelberg, Deutschland
3   Institut für Humangenetik, Labor für Molekulargenetische Diagnostik, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
1   Zentrum für pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Max Ewinger
1   Zentrum für pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
2   Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Heidelberg, Deutschland
,
Alberto M. Marra
2   Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Heidelberg, Deutschland
1   Zentrum für pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
Ekkehard Grünig
1   Zentrum für pulmonale Hypertonie, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
2   Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Die pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) ist eine seltene Erkrankung mit vielen Untergruppen. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen bei der „klassischen“ idiopathischen Form, der hereditären und bei der Kollagenose-assoziierten PAH. Es wird vermutet, dass der höhere Östrogenspiegel bei Frauen die Pathophysiologie mit Einengung der kleinen Pulmonalarteriolen als Ursache der PAH zumindest bei den Mutationsträgerinnen begünstigt. PAH-Patientinnen haben ähnliche Symptome wie betroffene Männer, sprechen aber möglicherweise anders auf gezielte PAH-Therapien an. Sie haben im Mittel ein längeres Überleben im Vergleich zu männlichen Patienten. In dieser Arbeit werden wir

Abstract

Pulmonary arterial hypertension (PAH) is a rare disease with several subgroups. Women are more often affected by the “classic” idiopathic form, the heritable form and connective tissue disease associated PAH. It is suspected that the higher estrogen level in women, at least in those who have a predisposing mutation, could increase the remodeling of the small pulmonary arteries. Female PAH patients have similar symptoms as male patients. They may, however, respond better to targeted PAH therapies. On average, female PAH patients show a better survival than male patients. In this work we will

Was ist wichtig?

Weibliche Prädominanz liegt vor allem bei der idiopathischen (IPAH) und hereditären (HPAH) sowie bei der Kollagenose-assoziierten pulmonalarteriellen Hypertonie (APAH) vor. Neuere Daten des europäischen COMPERA-Registers zeigten jedoch, dass diese Geschlechtsunterschiede bei Patienten im höheren Alter und mit zunehmenden Komorbiditäten verschwinden. Der Verlauf der Erkrankung bei Frauen ist bei den oben genannten Formen im Mittel günstiger als bei betroffenen Männern. Östrogene und deren Metaboliten spielen für die Pathogenese der Erkrankung möglicherweise eine Rolle. In laufenden Studien wird derzeit untersucht, ob die Behandlung von PAH-Patientinnen mit Östrogen-Inhibitoren sinnvoll ist. PAH-Patientinnen zeigen im Mittel ein besseres Ansprechen auf Prostazykline und Endothelin-Rezeptor-Antagonisten, wobei männliche Patienten möglicherweise besser auf Phospodiesterase-5-Inhibitoren (vor allem auf Tadalafil) ansprechen.



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Article published online:
09 February 2022

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