intensiv 2021; 29(05): 221
DOI: 10.1055/a-1530-1418
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

„Der Verstand weiß nicht, was das Herz braucht.“

Luc de Clapiers Vauvenargues (1715–1747), französischer Philosoph und Schriftsteller

„die KHK [Koronare Herzkrankheit] ist in 70 Prozent der Fälle Hauptursache der chronischen Herzschwäche, die zu mehr als 456 000 Klinikeinweisungen pro Jahr führt und an der jährlich fast 38 000 Menschen sterben. Trotz aller Fortschritte in der Herzmedizin sterben in Deutschland immer noch die meisten Menschen an einer Herzkrankheit (zum Beispiel Herzinfarkt, Herzschwäche, plötzlicher Herztod) oder Kreislauferkrankung. Mit mehr als 345 274 Sterbefällen allein im Jahr 2018 sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Haupttodesursache in Deutschland eine enorme Herausforderung für das Gesundheitswesen“ – so zu lesen im Herzbericht 2020. Das zeigt, wie existenziell wichtig die intensivpflegerische Versorgung nach einem kritischen Ereignis für jeden Menschen ist. Getroffen von dieser Situation und solch einem Ereignis werden immer auch das gesamte Lebensumfeld des Patienten, seine Familie, enge Freunde und Bekannte. Die Intensivpflegenden leisten empathische Begleitung und gehen fürsorglich mit diesen Personen um – nicht immer sichtbar hinter den „verschlossenen“ Türen einer Intensivstation.

Intensivpflege ist, wie wir – und hoffentlich auch alle verantwortlichen Politiker – wissen, besondere, hoch spezialisierte und „lebensrettende“ Pflege. Sie ist der Schlüssel dafür, dass Menschen in ihrer existenziellen Bedrohung – wie bei einem kardiologischen Notfall – würdevoll und „mit Herz“ versorgt werden. Nutzen Sie diese Ausgabe der intensiv, um auch weiterhin Ihre professionelle Expertise für das Wohl der Ihnen anvertrauten Schwerstkranken einsetzen zu können.

Ihr

Lothar Ullrich



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Article published online:
07 September 2021

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