Handchirurgie Scan 2021; 10(02): 111-112
DOI: 10.1055/a-1483-2153
Aktuell
Beugesehnen

Linburg-Comstock-Anomalie: Höhere Prävalenz bei Karpaltunnelsyndrom

Bei der Linburg-Comstock-Anomalie kommt es in Folge einer Verbindung zwischen dem M. flexor pollicis longus (FPL) und dem M. flexor digitorum profundus (FDP) zu einer simultanen Beugung des Daumens und eines oder mehrerer Finger. Die Verbindung kann zwischen den Muskelbäuchen und den Sehnen bestehen. Möglicherweise begünstigt die unphysiologische Koppelung der Beugesehnen eine Synovitis im Karpaltunnel und verursacht ein Karpaltunnelsyndrom. Ein brasilianisches Forscherteam beleuchtete diese Hypothese.

Fazit

Die Autorinnen und Autoren schlussfolgern: Frauen mit einem Karpaltunnelsyndrom leiden im Vergleich zu Gesunden statistisch signifikant häufiger an einer klinisch diagnostizierten Linburg-Comstock-Anomalie. Ob tatsächlich ein Kausalzusammenhang zwischen der Beugesehnenkoppelung und dem Karpaltunnelsyndrom besteht, müssen ihrer Ansicht nach nun weitere Studien klären.



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Article published online:
14 June 2021

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