Laryngorhinootologie 2021; 100(06): 427-428
DOI: 10.1055/a-1391-0882
Referiert und Diskutiert

Kommentar zu „Videonystagmografie: Kostenwirksamkeit und Nutzen“

Contributor(s):
Alexander Blödow

*** Die Videookulografie (VOG) stellt heutzutage das wesentliche Instrument zur objektiven Dokumentation und zur quantitativen Analyse von Augenbewegungen in der Gleichgewichtsdiagnostik dar. Sie hat die Elektronystagmografie mit ihrem grundsätzlichen Problem unterschiedlicher Ableitbedingungen (Hautwiderstand, Elektrodenposition) weitgehend abgelöst. Die stetige Weiterentwicklung von Kamerasystemen ermöglicht mittlerweile eine präzise zeitliche und örtliche Auflösung und damit eine exakte Analyse von Nystagmen, Sakkaden und anderen Blickfolgebewegungen. Da bei der VOG die Messung der Augenbewegung durch das Tracking der Pupille erfolgt, gelingt die Untersuchung nur bei geöffneten Augen. Dieser gelegentliche Nachteil wird in der täglichen Routine durch die einfache Handhabung von VOG-Brillen weit überwogen. Die eingesetzten Geräte sind mittlerweile portabel und bieten die Möglichkeit einer bettseitigen Untersuchung u.a. in Notaufnahmen oder auf peripheren Stationen. Die videookulografische Aufzeichnung von Augenbewegungen ist damit aus der Diagnostik von Patienten mit vestibulären Störungen in Praxis und Klinik, aber auch im Gutachtenwesen nicht mehr wegzudenken.



Publication History

Article published online:
01 June 2021

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