Sprache · Stimme · Gehör 2021; 45(01): 8-10
DOI: 10.1055/a-1230-2065
Für Sie gelesen, für Sie gehört

Lassen sich mündliche Sprachfähigkeiten durch vorschulische bzw. frühe schulische Sprachintervention verbessern?

Mündliche (orale) Sprachfähigkeiten sind die Grundlage für viele Aspekte der Schulbildung, nicht zuletzt, weil der Schulunterricht überwiegend sprachlich erfolgt. Außerdem spielen diese Sprachfähigkeiten eine entscheidende Rolle im Erwerb von schulischen Kulturtechniken. Sprachauffällige Kinder haben das Risiko niedriger Bildungserfolge und erleben zudem oft sozial-emotionale und Verhaltensprobleme, die bis ins Erwachsenenalter andauern können. Es liegt daher nahe oder erscheint nachgerade als pädagogische Verpflichtung, durch frühzeitige Intervention diesen Nachteil erst gar nicht entstehen zu lassen. Doch findet sich dafür auch empirische Evidenz? Mehrere Studien haben den Interventionseffekt auf die Sprachentwicklung evaluiert, aber viele weisen Einschränkungen auf (z. B. Studien ohne Kontrollgruppe; häufig alleinige Fokussierung auf „Wortschatz“). Der vorliegende Beitrag sucht belastbare Belege dafür, ob Sprachinterventionen vor der Einschulung oder nach Schulbeginn mündliche Sprachfertigkeiten verbessern.



Publication History

Article published online:
11 March 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany