Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(09): 891-895
DOI: 10.1055/a-1213-2706
GebFra Magazin
Geschichte der Gynäkologie

Zur Geschichte des § 218 in beiden deutschen Staaten von 1949 bis zur Wiedervereinigung vor 30 Jahren[ 1 ]

Matthias David
,
Andreas D. Ebert

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der bald darauffolgenden deutschen Teilung blieb auf Beschluss des Alliierten Kontrollrates zunächst das Strafgesetzbuch in seiner Fassung vom 31.12.1931 gültig. Die Militärregierungen der Alliierten hoben im Rahmen einer allgemeinen Anweisung für Richter alle Strafverschärfungen auf, die nach dem 30.01.1933 erfolgten. Hiervon war auch mittelbar die Abtreibungsgesetzgebung[ 2 ] betroffen. Mit der Aufteilung des ehemaligen Reichsgebietes in Besatzungszonen war neben der allgemeinen Rechtsunsicherheit zunächst eine gewisse Zersplitterung der Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch verbunden [1].

1 Nach einem Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe e.V. im März 2020 in Jena, modifiziert und stark gekürzt.




Publication History

Article published online:
02 September 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Literatur

  • 1 von Behren D. Die Geschichte des § 218 StGB. In: Jerouschek G, Rüping H. Hrsg. Rothenburger Gespräche zur Strafrechtsgeschichte. Tübingen: edition diskord; 2004
  • 2 Hahn D. Modernisierung und Biopolitik. Sterilisation und Schwangerschaftsabbruch in Deutschland nach 1945. Frankfurt, New York: Campus Verlag; 2000
  • 3 Mahrad C. Schwangerschaftsabbruch in der DDR. Gesellschaftliche, ethische und demographische Aspekte. Frankfurt am Main, Berlin, New York: Verlag Peter Lang; 1987
  • 4 Schmidt E. Das Reichsgericht und der „übergesetzliche Notstand“. Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft 1929; 49: 350-411 doi:10.1515/zstw.1929.49.1.350
  • 5 Roloff J. Schwangerschaftsabbruch in West- und Ostdeutschland. Forschungsbericht. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Sonderheft 27. Materialien zur Bevölkerungswissenschaft. Wiesbaden 1997.
  • 6 Grotewohl O. Für das Glück unserer Mütter und Kinder. Neues Deutschland 28.09.1950, Jahrgang 5, Ausgabe 227, S. 3.
  • 7 Mecklinger L. Das gewünschte Kind ist Ziel jeder Familie. Neues Deutschland 10.03.1972, 27. Jahrgang, Nr. 70, S. 3 – 4.
  • 8 Budde ET. Abtreibungspolitik in Deutschland. Ein Überblick. Wiesbaden: Springer VS; 2015
  • 9 Schroeder FC. Abtreibung. Reform des § 218. Berlin, New York: De Gruyter; 1972
  • 10 Gante M. Das 20. Jahrhundert (II). Rechtspolitik und Rechtswirklichkeit 1927 – 1976. In: Jütte R. Hrsg. Die Geschichte der Abtreibung von der Antike bis zur Gegenwart. München: C. H. Beck; 1993
  • 11 Wilkens E. Hrsg. § 218. Dokumente und Meinungen zur Frage des Schwangerschaftsabbruchs. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn; 1973
  • 12 Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands (Einigungsvertrag) vom 31.08.1990. Art. 31 Familie und Frauen; Absatz 4. Online (Stand: 05.07.2020): https://www.gesetze-im-internet.de/einigvtr/art_31.html