Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(03): 144
DOI: 10.1055/a-1197-8487
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Kommentar

Die Studie von Bakker et al. sollte nicht ohne das in gleicher Ausgabe des New England Journal of Medicine erschienene Editorial betrachtet werden. In diesem Editorial wird von D. L. Longo kritisch hinterfragt, welcher wirkliche Nutzen für die Patienten durch den Einsatz eines ergänzenden MRI bei dichtem Brustgewebe erreicht wird [1]. Bei negativem Mammogramm wird durch den Einsatz des MRI nur in 16,5 Fällen per 1000 Screeninguntersuchungen ein Brustkrebs entdeckt, wobei die falsch negative Biopsierate bei 74 % lag. Da bei 72 der 79 zusätzlich entdeckten Brustkrebserkrankungen zudem ein Frühstadium vorlag, bleibt nach Meinung von Longo unklar, ob nur ein erhöhtes iatrogenes Risiko für die Patientin durch eine erweiterte Abklärung, aber kein positiver Einfluss auf deren eventuelles Überleben besteht.



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Article published online:
08 September 2020

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