Journal Club AINS 2020; 09(03): 172-173
DOI: 10.1055/a-1166-7718
Journal Club

Interferon-β-1a hat keinen Effekt beim ARDS

Das akute respiratorische Distress-Syndrom (ARDS) ist eine lebensbedrohliche Form des Lungenversagens, charakterisiert durch Hypoxämie, Lungenödem und diffuse bilaterale Milchglastrübungen in der Bildgebung vor dem Hintergrund eines prädisponierenden Faktors. Bisher gibt es keine wirksame medikamentöse Therapie. Das ARDS ist mit hoher Letalität assoziiert. Interferon-β-1a könnte das zu Grunde liegende Ereignis des vaskulären Leakage beeinflussen.

Fazit

Unter den eingeschlossenen erwachsen Patienten mit ARDS zeigte sich in der Gruppe mit Interferon-Therapie kein signifikanter Unterschied im Vergleich zu der Kontrollgruppe, was den kombinierten Score von Tod und Anzahl beatmungsfreier Tage betrifft. Diese Ergebnisse, so die Autoren, geben keinen Anlass, Interferon-β-1a beim Management des ARDS zu verwenden. Ihre Studie besitzt einige Limitation, so merken die Autoren an, dass die Studie nicht genügend Power besitzen könnte, um einen signifikanten Effekt nach 28 Tagen zu belegen, ferner könnte die Verwendung von Glukokortikoiden den biologischen Effekt von Interferon beeinflusst haben.



Publication History

Article published online:
10 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York