Journal Club AINS 2020; 09(02): 94-95
DOI: 10.1055/a-1122-6411
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Sepsis: deutlich häufiger als bislang vermutet mit erheblichen regionalen Unterschieden

Die Sepsis ist ein bedrohliches Krankheitsbild, welches weltweit nicht nur mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität vergesellschaftet ist, sondern auch die Gesundheitssysteme finanziell massiv belastet. Es werden unterschiedlichste Anstrengungen unternommen, um die Krankheit erfolgreich einzudämmen. Hierzu bedarf es aber unter anderem einer belastbaren Datengrundlage. Frühere Schätzungen bezogen sich auf nationale Datenerhebungen aus Krankenhäusern, etc. Dies ist aber insofern problematisch, als beispielweise Patienten, die nicht einer stationären Versorgung im Krankenhaus zugeführt werden, nicht erfasst werden. Teilweise schließen Studien auch bestimmte Patientengruppen wie z. B. Kinder aus. Somit liegen keine verlässlichen globalen Daten zu Inzidenz und Mortalität der Sepsis vor.

Fazit

Im Rahmen der Global Burden of Disease Studie beschreiben die Autoren nach ihren Angaben erstmals die weltweite Inzidenz und Mortalität der Sepsis in 195 Ländern über die Jahre 1990 bis 2017. Die Ergebnisse der Schätzungen sind mehr als doppelt so hoch wie bisher angenommen, was die Autoren darauf zurückführen, dass sie vor allem mehr Daten aus ärmeren Ländern mit einbezogen. Insbesondere Kinder und vor allem Neugeborene sind deutlich häufiger betroffen. Somit bleibt die Sepsis weltweit eine der häufigsten Todesursachen.



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Article published online:
03 June 2020

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