Pädiatrie – Wenn chronisch kranke Jugendliche erwachsen werden

Dieses Buch stellt einen bisher noch wenig thematisierten Aspekt in den Fokus: den Übergang von Jugendlichen mit chronischen Krankheiten von der kindzentrierten hin zu einer erwachsenenzentrierten Gesundheitsversorgung. Diese Transition setzt von den Jugendlichen einen eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung voraus, da sich die Strukturen beider Versorgungssettings grundsätzlich voneinander unterscheiden.

Die Basis des Buches sind „nur“ zwei Masterarbeiten des Studiengangs „Evidence-based Health Care“. Die zwei Autorinnen, beide Pflegekräfte, erfragen in einer quantitativen und qualitativen Studie persönliches Erleben sowie gesundheitsbezogene Transitionskompetenzen wie krankheitsbezogenes Wissen. Ihre Forschungsarbeiten fokussieren wichtige Patientengruppen der Ergo- und Physiotherapie, beispielsweise Menschen mit rheumatoiden Erkrankungen. Diese benötigen sowohl als Kinder und Jugendliche als auch in der Erwachsenenversorgung therapeutische Unterstützung.

Leider sind die therapeutischen Berufe in die Studien nicht explizit miteinbezogen. Es wird jedoch deutlich, dass eine zentrale Ansprechperson für die Jugendlichen eine notwendige Unterstützung darstellt. Diese Lotsenfunktion könnte auch von Physiotherapeuten übernommen werden. Für forschungsinteressierte Leser gibt das Buch einen sehr guten Einblick in die Durchführung qualitativer und quantitativer Studiendesigns in den Gesundheitsberufen.

Helen Strebel, Ergotherapeutin, Doktor der Philosophie, Dozentin an der Zuyd Hogeschool (NL) und der Döpfer Schule Köln