Neonatologie Scan 2019; 08(04): 261
DOI: 10.1055/a-0998-1453
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Screening
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Neugeborenenscreening auf Mukopolysaccharidose Typ I

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Publication Date:
25 November 2019 (online)

Die Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I) ist eine seltene, autosomal-rezessiv erbliche Speicherkrankheit, die auf einem Mangel des lysosomalen Enzyms α-L-Iduronidase (IDUA) beruht. Da eine frühzeitige Therapie – Enzymsubstitution bzw. Stammzelltransplantation – die Prognose der Betroffenen erheblich verbessert, wurde die MPS-I-Diagnostik vor einigen Jahren in das US-Neugeborenenscreening aufgenommen. Wie leistungsfähig ist ein 2-stufiger Test?

Fazit

Eine verminderte IDUA-Aktivität kommt bei Neugeborenen in North Carolina zwar häufig vor, beruht jedoch meist auf Pseudodefizienz-Allelen und geht mit einem unauffälligen klinischen Erscheinungsbild sowie einer normalen GAG-Ausscheidung einher, so die Autoren. Um Neugeborene mit einem echten MPS-I sicher und mit einer geringen Falsch-Positiv-Rate identifizieren zu können, sei ein 2-stufiges Screening (Messung der IDUA-Enzymaktivität plus DNA-Sequenzierung) mit Software-basierter Interpretation erforderlich.