Neuroradiologie Scan 2019; 09(03): 195
DOI: 10.1055/a-0960-6448
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Hohe Ostium- und Hals-Ratios können unvollständige Okklusion intrakranieller Aneurysmata vorhersagen

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Publication Date:
06 August 2019 (online)

Flow-Diverters (FD) werden zur Behandlung einer zunehmenden Zahl von intrakraniellen Aneurysmata verwendet. Diese Devices sind selbstexpandierende, dicht geflochtene Metallstents, die über dem Aneurysmahals entfaltet werden. Das Ziel Der FD-Anwendung ist es, die Ursprungsarterie mittels einer Umleitung des Blutflusses aus dem Aneurysma zu rekonstruieren und konsekutiv die Thrombusbildung im Aneurysmasack und eine Endothelialisierung über dem Defekt des Ursprungsgefäßes (dem Ostium) zu initiieren. Inkomplett verschlossene, mit FD behandelte Aneurysmata bergen ein persistentes Risiko für Ruptur und thombembolische Komplikationen.

Fazit

In ihrer retrospektiven Analyse von 63 FD-behandelten Aneurysmata konnten die Autoren zeigen, dass hohe Ostium- und Hals-Ratios mit inkompletter Okklusion nach 6 Monaten Follow-up korrelieren. Gebräuchliche morphologische und die devicebezogene Parameter zeigten keine Assoziation mit dem angiografischen Outcome von FD-behandelten Aneurysmata. Beide Parameter haben einen hohen prädiktiven Wert zur Diskriminierung von okkludierten und residuellen Aneurysmata. Die Autoren schließen, dass prospektive Studien notwendig sind, um Ostium- und Hals-Ratio als Prädiktoren zu validieren.