ergopraxis 2020; 13(02): 51
DOI: 10.1055/a-0918-0965
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Psychiatrie – Soziale Handlungskompetenz

Contributor(s):
Sandra Leineweber
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Publication Date:
04 February 2020 (online)

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In der Ergotherapie zählen Begriffe wie Klientenzentrierung, Selbsteinschätzung und Frustrationstoleranz zum gängigen Vokabular. Die Autorin Marlys Blaser beleuchtet diese vor dem Hintergrund der sozialen Handlungskompetenz. Sie ist Ergotherapeutin und Fachpsychologin für Psychotherapie.

Die Leser lernen den theoretischen Hintergrund sowie Faktoren der sozialen Handlungskompetenz kennen. Dazu zählen beispielsweise Konflikt- oder Kritikfähigkeit. Als mögliche ergotherapeutische Interventionen nennt die Autorin unter anderem ADL-Training und handwerkliche Mittel. Zudem erläutert Marlys Blaser das Erhebungsinstrument zur Erfassung der sozialen Handlungskompetenz (ESHK), das zusätzlich erhältlich ist. Trotz der detaillierten Beschreibung bleiben hierzu allerdings Fragen offen, wie die Dauer und das Setting der Durchführung oder ab welchem Alter das Instrument für welche Klientel geeignet ist.

Positiv zu bewerten ist, dass prägnante Merksätze die Leser durch die Theorie leiten. Diese wird zudem durch Fallbeispiele veranschaulich. So vermittelt die Autorin die theoretischen Grundlagen locker und gut verständlich. Das erleichtert den Transfer in die Praxis.

Das vorliegende Werk bietet eine gute theoretische Aufarbeitung zum Thema soziale Handlungskompetenz. Es ist für praktisch tätige Ergotherapeuten mit psychiatrischer Klientel sowie für angehende Ergotherapeuten in Ausbildung/Studium zu empfehlen.

Sandra Leineweber, Ergotherapeutin MSc aus Idstein, arbeitet in einer ambulanten Praxis mit pädiatrischer Klientel