Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(01): 26-27
DOI: 10.1055/a-0858-8290
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Aorta
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Primär endovaskuläre Fenestrierung/Stenting gefolgt von verzögerter offener Aortenoperation bei akuten Typ-A-Dissektionen mit Malperfusionssyndrom

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Publication Date:
18 March 2019 (online)

Patienten mit akuter Typ-A-Aortendissektion, die mit Organnekrose und -versagen wegen eines Malperfusionssyndroms vorgestellt werden, haben eine schlechtere Prognose mit einer operativen Mortalität zwischen 25 % und 45 %. In der klassischen Schule wird daher eine unmittelbare offene Aortenoperation zur Prävention letaler Rupturen gelehrt, dies unter der Annahme, dass das wahre Lumen stabilisiert wird und die periphere Organmalperfusion dadurch behoben wird. An der Universität von Michigan wurde 1996 ein neuer Therapiealgorithmus etabliert, bei dem die perkutane endovaskuläre Revaskularisation einer verzögerten offenen Operation vorgeschaltet wird.

Fazit

Für die meisten Patienten mit akuter Typ-A-Aortendissektion ist die unmittelbare Operation das empfohlene Verfahren, um Todesfälle zu verhindern. Jedoch könnte für Patienten, die relativ stabil sind (keine Ruptur oder Tamponade) und ein Malperfusionssyndrom mit signifikanter Endorgandysfunktion bieten, ein gestuftes Vorgehen mit primär endovaskuläre Reperfusion mittels Fenestrierung/Stenting gefolgt von einer verzögerten offenen Aortenoperation nach Therapie des akuten Organversagens vorteilhafter sein.