Frauenheilkunde up2date 2019; 13(03): 231-250
DOI: 10.1055/a-0830-2330
Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Zweittrimesterscreening – Bedeutung und Umfang

Philipp Wagner
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Publication Date:
19 June 2019 (online)

Im Zeitraum des Zweittrimesterscreenings herrschen die besten Ultraschallbedingungen zur Beurteilung des Fetus. Trotz wichtiger Fortschritte im Ersttrimesterscreening sollte dieses deshalb zur Einschätzung der strukturellen Integrität des Fetus unbedingt genutzt werden.

Kernaussagen
  • Das Zweittrimesterscreening ist ein essenzieller Bestandteil einer adäquaten Schwangerenvorsorge. Zu diesem Zeitpunkt liegen ideale Untersuchungsbedingungen für die strukturelle Beurteilung des Feten vor.

  • Die Mutterschaftsrichtlinien geben der Schwangeren im 2. Trimenon die Wahlmöglichkeit zwischen einem Verzicht auf das Screening, einem Basisultraschall und einem erweiterten Ultraschall. Unterschiedliche Befunde wie beispielsweise ultraschalldiagnostische Hinweise, laborchemische Befunde oder familiäre Belastung stellen nach den Mutterschaftsrichtlinien eine Indikation zur Feinultraschalldiagnostik dar.

  • Die Durchführung eines Feinultraschalls erfordert Zeit, Übung und eine klare Vorgehensweise, damit eine möglichst aussagekräftige Einschätzung zur strukturellen Integrität des Fetus erfolgen kann.

  • Bei strukturellen Fehlbildungen ist immer auch eine mögliche Assoziation zu Chromosomenstörungen zu bedenken, worüber die werdenden Eltern aufzuklären sind.

  • Softmarker treten bei Chromosomenstörungen häufiger auf als im gesunden Referenzkollektiv, weisen für sich aber keine negativen Auswirkungen auf die Prognose auf.