PPH 2019; 25(02): 56-57
DOI: 10.1055/a-0826-7651
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Publication Date:
25 March 2019 (online)

Behandlung von Depressionen oft nicht leitlinienkonform

Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)

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(Quelle: terovesalainen_AdobeStock)

Die Menge der jährlich in Deutschland verordneten Antidepressiva würde ausreichen, um 3,8 Millionen Menschen das ganze Jahr über mit Tabletten zu versorgen. Das sind sieben Mal so viele wie noch vor 25 Jahren. Gleichzeitig würden nur bei jedem fünften bis sechsten Versicherten, der Antidepressiva verordnet bekommt, auch psychotherapeutische Verfahren abgerechnet, so Professor Dr. rer. nat. Gerd Glaeske, Leiter der Abteilung für Gesundheit, Pflege und Alterssicherung am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen. Er verweist auf entsprechende Daten der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese starke Dominanz der Medikamente entspreche nicht der aktuellen Leitlinie zur Behandlung von Depressionen, so Experten der Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM). Diese sieht bei leichten Formen der Depression eine zurückhaltende Pharmakotherapie vor und räumt auch psychotherapeutischen Verfahren einen festen Platz in der Depressionsbehandlung ein.