Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(24): 1802-1803
DOI: 10.1055/a-0754-7402
Mitteilungen der DGIM
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ECIM 2018: Innere Medizin aus europäischer Perspektive – Teilnehmer aus 70 Ländern

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Publication Date:
03 December 2018 (online)

Der Blick über den nationalen Tellerrand war Programm: Zum ersten Mal seit 15 Jahren tagte der von der Europäischen Föderation für Innere Medizin (EFIM) organisierte Europäische Internistenkongress (ECIM) wieder in Deutschland. Unter dem Kongressmotto „The art of managing clinical complexity: An integrated, patient-centred approach“ kamen vom 30. August bis 1. September 2018 weit über 1000 Teilnehmer aus 70 Ländern ins neu eröffnete RheinMain CongressCenter (RMCC) nach Wiesbaden. Fast die Hälfte von ihnen gehörte zur Gruppe der europaweit organisierten Jungen Internisten (Young Internists).

Trotz aller Spezialisierung: Den Blick fürs Ganze zu behalten und den Patienten immer in den Mittelpunkt zu stellen war eines der Anliegen von Kongresspräsidentin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger aus München bei der Programmzusammenstellung. Entsprechend thematisch breit aufgestellt war der 17. ECIM. Neben am klinischen Alltag ausgerichteten Themen aus Endokrinologie, Gastroenterologie oder Kardiologie fokussierten namhafte Redner aus dem In- und Ausland auch Über- und Unterversorgung, Gendermedizin sowie ethische Aspekte und das Arzt-Patienten-Verhältnis.

Einen Teil der Inhalte verantworteten die Jungen Internisten (Young Internists): Zu den Höhepunkten ihres Programms gehörte neben der Ausrichtung eines Plenarvortrags über Höflichkeit im Arbeitsalltag etwa die Young Internist Corner. Hier konnten die Teilnehmer niederschwellig mit Medizinerpersönlichkeiten ins Gespräch kommen. So stand der international bekannte Vertreter der evidenzbasierten Medizin, Prof. Ioannidis von der Stanford University, Rede und Antwort zu Fluch und Segen von Screeningprogrammen in der Medizin. Ein weiterer attraktiver Programmpunkt war die Diskussion der knapp 1200 eingereichten Abstracts aus 50 Ländern, davon über 560 aus Portugal, 271 aus Spanien und fast 50 aus der Türkei. Mit 100 Freikarten zum Kongress hat die DGIM im Rahmen ihrer Nachwuchsförderung die Teilnahme junger Mediziner am ECIM unterstützt.

Die Veranstaltung sollte als Plattform für die fachübergreifende Zusammenarbeit europäischer Internisten fungieren. „Dies ist uns gelungen“, freut sich Professor Schumm-Draeger. „Die verschiedenen Aspekte des Kongress-Leitthemas wurden besonders durch hervorragende Plenary Lectures beleuchtet: gesundheitsökonomische Inhalte im Vergleich der europäischen Länder sowie die Analyse und klinisch relevante Vorschläge zur Bewältigung des ‚Obesity Tsunami‘ und des demografischen Wandels mit wachsender Multimorbidität waren Thema.“

Der 18. ECIM-Kongress findet vom 29. bis 31. August 2019 in Lissabon, Portugal, statt. Kongresspräsident Luis Campos aus Lissabon und EFIM-Präsident 2019 Nicola Montano aus Mailand gestalten das Kongressprogramm unter dem Motto „Innovation in Health Care. New Opportunities for Internal Medicine“.

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Professor Petra-Maria Schumm-Draeger, ECIM-Präsidentin 2018, und EFIM-Präsident Professor Runólfur Pálsson, Reykjavík, Island, eröffneten den 17. Europäischen Kongress für Innere Medizin (ECIM), der vom 30. August bis 1. September 2018 im RheinMain CongressCenter (RMCC) in Wiesbaden stattfand. Quelle: © wikonect/müller-sieslak+fotografie.