Fortschr Neurol Psychiatr 2018; 86(10): 612-613
DOI: 10.1055/a-0677-6291
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prodromalsymptome der Multiplen Sklerose – eine epidemiologische Studie aus Großbritannien

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Publication Date:
25 October 2018 (online)

Die Diagnose der Multiplen Sklerose (MS) erfordert mindestens eine definierte klinische Episode, sowie darüber hinaus klinische und / oder paraklinische Evidenz für räumliche und zeitliche Dissemination. Die erst kürzlich wieder aktualisierten diagnostischen Kriterien der MS beruhen auf einem Expertenkonsens. Sie haben unter anderem zum Ziel, den klinischen Beginn der MS möglichst praxistauglich zu definieren. Die diagnostischen Kriterien machen jedoch keine Aussage über den Beginn des biologischen Krankheitsprozesses. Die Tatsache, dass sich gelegentlich schon Jahre vor dem klinischem Beginn MS-verdächtige kernspintomografische Veränderungen nachweisen lassen (Radiologisch-isoliertes Syndrom, RIS), legt nahe, dass der mit den konventionellen diagnostischen Kriterien definierte klinische Beginn lediglich den vorläufigen Kulminationspunkt eines jahrelangen subklinischen „Prodromalstadiums“ markiert. Eine neue epidemiologische Untersuchung hat sich zum Ziel gesetzt, nach klinischen Symptomen zu suchen, die eine solche postulierte Prodromalphase der MS möglicherweise begleiten.