Kardiologie up2date 2019; 15(01): 27-39
DOI: 10.1055/a-0674-6956
Herzinsuffizienz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetes und Herzinsuffizienz

Philipp H. Baldia
,
Nikolaus Marx
,
Katharina A. Schütt
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Publication Date:
04 March 2019 (online)

Der Diabetes mellitus ist eine wichtige Komorbidität bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Liegen beide Erkrankungen gemeinsam vor, verschlechtert dies die Prognose der Patienten nachhaltig. Um das Outcome zu verbessern, sind eine suffiziente Diagnostik und eine differenzierte medikamentöse Therapie von entscheidender Bedeutung. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Epidemiologie, Pathogenese, Diagnostik und therapeutischen Optionen.

Kernaussagen
  • Patienten mit Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz haben ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko und versterben früher.

  • Eine frühe Diagnostik des Diabetes und der Herzinsuffizienz sind elementar für eine gezielte Therapieeinleitung und Prognoseverbesserung.

  • Die Therapie der Herzinsuffizienz unterscheidet sich nicht bei Patienten mit und ohne Diabetes.

  • Erstlinientherapie des Diabetes bei kardiovaskulär erkrankten Patienten sollte Metformin sein, gefolgt von einem SGLT2-Hemmer oder GLP-1-Rezeptoragonisten mit nachgewiesenem kardialen Benefit.

  • Eine strenge Einstellung der Risikofaktoren nach aktuellen Leitlinien verringert die kardiovaskuläre Mortalität und Hospitalisierungsrate.

  • Glitazone und Saxagliptin gehen mit einer erhöhten Hospitalisierungsrate einher und sollten bei Herzinsuffizienz gemieden werden.