Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2018; 05(03): 157-158
DOI: 10.1055/a-0654-1076
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gefäßmedizin Scan – alles, was Sie in der Gefäßmedizin wissen müssen

Ralph-Ingo Rückert
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Publication Date:
25 September 2018 (online)

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Ralph-Ingo Rückert

Liebe Leserinnen und Leser,

nach einem hoffentlich für Sie wunderbaren, jedenfalls aber langen und heißen Sommer freuen wir uns, Ihnen die Herbstausgabe der Gefäßmedizin Scan zu präsentieren. Wieder haben wir für Sie eine Vielfalt von Themen zusammengestellt, die in besonderer Weise die ganze Bandbreite der Gefäßmedizin widerspiegelt. Das Spektrum reicht in dieser Ausgabe von der Grundlagenforschung bis zum gefäßmedizinischen Alltag, wobei die klinische Relevanz eines der wichtigsten Kriterien bleibt. Die Auswahl fällt dennoch immer schwer und ist in jedem Fall das Ergebnis einer Bewertung aus interdisziplinärer Sicht.

In der Rubrik „Diskussion“ kommentiert Prof. Chavan die von Baderkhan et al. im BJS vorgestellte Studie über eine Klassifikation von EVAR-Patienten in Niedrig- und Hochrisikogruppen hinsichtlich Komplikationen in weiteren Verlauf anhand der 1. postoperativen Kontroll-CTA mit Konsequenzen hinsichtlich einer Ökonomisierung des Follow-up. Prof. Kikuth setzt sich kritisch mit einer prospektiv randomisierten Studie von Lindgren et al. auseinander, die einen mittelfristigen Vorteil der Lebensqualität des primären Stentings der AFS im Vergleich zur konserativen Therapie bei nicht-kritischer Ischämie zeigt. Ebenso kritisch sieht Dr. Malyar eine in Circulation publizierte populationsbasierte Kohortenstudie von Heikkila et al., die eine Verbesserung der 1-Jahresergebnisse der infrainguinalen Revaskularisation im Verlauf der letzten 10 Jahre zeigt. PD Dr. Schmid diskutiert, warum Maleux et al. keinen Vorteil der Angioplastie von Stenosen des av-Shuntvene mit beschichteten Ballons zeigen konnten. In der NEJM-Studie von Gohel et al. geht es um den Effekt der frühen endovenösen Ablation für die Abheilungszeit und die Rezidivrate venöser Ulzera. Lesen Sie hierzu den Kommentar von Prof. Schwarz zur besseren Einordnung der vorgestellten Studienergebnisse. Dr. Schotten erörtert schließlich in seinem Kommentar der Publikation von Vogt et al. in RöFo zur Erlössituation der Interventionsradiologie anhand der PAVK im DRG-System die Möglichkeiten einer gerechten internen Leistungsverrechnung.

Die Rubrik „Aktuell“ hat dieses Mal einen Schwerpunkt bei den Grundlagen vaskulärer Erkrankungen, wobei u. a. folgende Fragen beantwortet werden:

  • Kann zirkulierendes FABP4 als zusätzlicher Biomarker für PAVK-Patienten dienen, um das Risiko schwerer kardiovaskulärer Komplikationen besser abzuschätzen?

  • Welche molekularen Mechanismen tragen zur Entstehung einer akuten Aortendissektion bei?

  • Welche Rolle spielt Cortistatin bei der Entstehung eines abdominellen Aortenaneurysmas und ergibt sich daraus evtl. eine therapeutische Konsequenz?

  • Sind alle venösen Stents gleich oder worin unterscheiden sie sich?

  • Gibt es weitere, bisher nicht bekannte Ursachen für eine Hypercholesterinämie?

  • Könnte in der Zukunft eine pharmakologische Behandlung thorakaler Aortenaneurysmen möglich werden?

„Aktuell“ komprimiert für Sie darüber hinaus den Inhalt weiterer hochinteressanter Arbeiten zu den verschiedenen anatomischen Gefäßregionen, wie supraaortale Arterien, Aorta, zentrale Venen, Extremitätenarterien und -venen, sowie auch zur vaskulären Bildgebung, zur medikamentösen Therapie, zum Management und zu Techniken in der Gefäßmedizin.

In der Rubrik „CME-Fortbildung“ erwarten Sie 2 vor allem klinisch relevante Beiträge. Zunächst dürfen Sie sich auf den didaktisch hochwertig aufbereiteten 2. Teil zur Varikosis mit dem Fokus auf der invasiven Therapie von Flessenkämper et al. freuen. Die Infektion von Stentprothesensystemen nach EVAR und TEVAR kann sicher als „worst case“ bezeichnet werden. Betz et al. zeigen im 2. CME-Beitrag Möglichkeiten des Managements dieser seltenen, aber mit der sprunghaft steigenden Zahl der Ersteingriffe zunehmend häufiger zu erwartenden Komplikation auf.

Wir hoffen, dass es Ihnen wieder Spaß macht, die Gefäßmedizin Scan zu lesen und dass Sie interessante und vor allem für Ihren Alltag nützliche Informationen erhalten.

Schreiben Sie uns gerne unter gms@thieme.de oder melden Sie sich direkt bei Herausgebern und Verlag, wenn Sie Anregungen, Themenvorschläge oder Kritik haben. Wir sind offen für Ihre Ideen.

Zuletzt gilt natürlich unser Dank allen Beteiligten an der Herbstausgabe von Gefäßmedizin Scan.

Mit herzlichen Grüßen aus Berlin

Ihr PD Dr. med. Ralph-Ingo Rückert für das Herausgebergremium der Gefäßmedizin Scan