Neuroradiologie Scan 2018; 08(04): 300-301
DOI: 10.1055/a-0626-1943
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MS: gestörte zerebrale Vasoreaktivität als Frühmarker des kognitiven Abbaus

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Publication Date:
18 October 2018 (online)

Zerebrale Vasoreaktivität (CVR) beschreibt die Fähigkeit des Hirns, die Tonusregulation der kleinen Gefäße anzupassen, sodass der zerebrale Blutfluss stabil bleibt. Bei MS-Patienten ist die CVR vermindert, was im Laufe der Zeit zu einem Abfall des zerebralen Blutflusses führen kann. Dies könnte die neurodegenerativen Veränderungen erklären. Metzger et al. untersuchten den Zusammenhang zwischen CVR, kognitivem Status und Herden in der weißen Substanz.

Fazit

Metzger et al. konnten zeigen, dass sich die CVR als Marker des kognitiven Abbaus bei MS eignet. Es fand sich ein Zusammenhang zwischen der CVR, dem kognitiven Status, dem Bildungsniveau und dem fNART-Wert. Die Unterschiede in der CVR erklären sich nach Ansicht der Autoren möglicherweise dadurch, dass Patienten mit kognitiven Störungen unter einer aggressiveren Form der MS mit ausgeprägten inflammatorischen Prozessen leiden. Weitere Studien wären jedoch, so die Autoren, nötig, um zu klären, ob der Abfall der CVR mit der MS-Erkrankung selbst oder mit dem Bildungsniveau assoziiert ist.