Wertvoller Begleiter in der neurophysiologischen Diagnostik

Die Erstellung und Nutzung von Standard Operating Procedures (SOPs) verbreitet sich zunehmend in der Medizin. Bekannt u. a. aus der Luftfahrt und Notfallmedizin, sollen sie eine Basis darstellen, um Abläufe zu standardisieren, Vorgehen zu optimieren und transparent zu gestalten. Das Buch „SOPs Neurophysiologische Diagnostik“ nutzt dieses System nun erstmalig im Bereich der komplexen Verfahren der neurologischen Zusatzdiagnostik. Ziel des Buches ist es einerseits, den Einstieg in die neurophysiologischen Verfahren und einzelnen Untersuchungsschritte für Anfänger auf diesem Gebiet zu erleichtern. Andererseits bietet es auch für erfahrene Elektrophysiologen und Experten eine Grundlage für individuelle Erweiterungen und Anpassungen der Untersuchungsschritte mit größtmöglicher Vergleichbarkeit.

Im ersten Teil des Buches erfolgt die Gliederung nach den häufigsten neurologischen Erkrankungen mit klassischen neurophysiologischen Fragestellungen wie Kompressionssyndrome peripherer Nerven, Polyneuropathie, Myopathie oder auch Epilepsie und Enzephalopathie.

Der zweite Teil liefert eine Übersicht zur Methodik der gängigen Verfahren: von Neurografie und Myografie über EEG und Doppler-Sonografie bis zur Nerven-, Muskel-, und Hirnparenchymsonografie.

Die Kapitel sind stets sehr gut strukturiert und bewusst knapp und übersichtlich gehalten. Farblich markierte Kästen mit „Cave“, „Merke“ und „Fallen / Probleme“ stechen ins Auge und heben wesentliche Informationen hervor. Besonders wertvoll sind zahlreiche Tabellen und Abbildungen, zum Teil in Form von Flow-Charts, die Informationen bündeln und die Empfehlungen zu strukturiertem Vorgehen anschaulich darstellen.

Dr. Janina Neuneier, Köln