Journal Club AINS 2018; 07(02): 95-96
DOI: 10.1055/a-0583-3535
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Abfall des endexspiratorischen CO2-Partialdrucks kann auf Anaphylaxie hinweisen

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Publication Date:
21 June 2018 (online)

Eine akute Überempfindlichkeitsreaktion unter einer Allgemeinanästhesie ist – glücklicherweise – ein seltenes Ereignis: Der „normale“ Anästhesist begegnet ihr im Extremfall nur 1 Mal alle 15 Jahre. Aus diesem Grund wird sie aber auch häufig nicht erkannt, und es werden zunächst andere, üblichere Differenzialdiagnosen für plötzlich auftretende Tachykardien oder Hypotensionen erwogen.

Fazit

Ein plötzliches Absinken des endtidalen CO2-Partialdrucks nach Einleitung der Narkose kann hochspezifisch auf eine anaphylaktische Reaktion hinweisen, so die Autoren. Vorteile dieses Parameters sind die breite Verfügbarkeit und, oft im Gegensatz zum Blutdruck, die kontinuierliche Messung. Für genauere Folgerungen und ggf. zur Veränderung bestehender Behandlungsalgorithmen müssen aber ausreichend gepowerte, mit diesem primären Endpunkt angelegte prospektive Studien die Daten bestätigen. Noch unklar ist, inwieweit bei schwerer Hypotonie bedingt durch geringes Herzzeitvolumen ein Abfall des expiratorischen CO2 spezifisch für eine Anaphylaxie ist.