Dialyse aktuell 2018; 22(05): 193
DOI: 10.1055/a-0582-3055
Editorial
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Mehr Aufmerksamkeit für die Pflege

Christian Schäfer
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Publication Date:
19 June 2018 (online)

Ende Mai gab Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekannt, dass die ursprüngliche Begrenzung auf 8000 zusätzliche Stellen in der Altenpflege in Deutschland auf 13 000 Stellen ausgeweitet werden soll. Das Sofortprogramm Pflege, innerhalb dessen dies geschieht, wird insgesamt mehr als eine Milliarde Euro schwer sein. Tragen sollen diese Kosten laut Spahn die gesetzlichen Krankenversicherungen.

Diese Summe hört sich auf den ersten Blick nach sehr viel Geld an. Doch die Pflege in Deutschland wurde in den letzten Jahrzehnten bekanntermaßen sowohl bzgl. der Arbeitsbedingungen als auch der Finanzierung sträflich vernachlässigt. Der Zustand der pflegerischen Versorgung in Deutschland ist derzeit kritisch bis desolat – daher können die Investitionen nun kaum groß genug sein. Und es ist klar, dass die Gesellschaft somit auch ihren Teil der Bürde wird tragen müssen, um die Besserungen im Bereich Pflege zu finanzieren. Sicher, 13 000 Stellen sind nicht genug, aber zumindest ist dies ein Anfang. Und die medienwirksamen Diskussionen über den Zustand der Pflege in Deutschland in den letzten Monaten haben die Aufmerksamkeit zumindest verstärkt in die Richtung der Pflege gelenkt. Dies ist sicherlich gut und ein Sprungbrett, von dem man weiterkommen kann und muss.

Es ist sicherlich auch wichtig, dem Diabetes mellitus bei Nierenkranken mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn circa jeder dritte Dialysepatient ist gleichzeitig zuckerkrank. Das ist keine Überraschung, denn es bestehen enge Verflechtungen zwischen den beiden Krankheitsbildern Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz, z. B. über die diabetische Nephropathie. Wenn Sie mehr über das Thema „Diabetes und Niere“ erfahren wollen, empfehle ich Ihnen die Schwerpunktbeiträge im vorliegenden Heft ab Seite 214, die der Gasteditor dieser Ausgabe der Dialyse aktuell Prof. Ferruh Artunc, Tübingen, und ich zusammengestellt haben. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre dieser und der weiteren Artikel in Dialyse aktuell 5/2018!