PiD - Psychotherapie im Dialog 2018; 19(02): 107-110
DOI: 10.1055/a-0556-1341
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Die Diversität des „Bösen“

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Judith Held
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Publication Date:
04 June 2018 (online)

Gut und Böse – so klar abtrennbar wie sie sprachlich sind, scheint ihre Bedeutung nicht zu sein. Vielmehr ist es eine Frage der Wahrnehmung und der Ansicht, was und wer wann als Gut und Böse beurteilt oder wahrgenommen wird. Alexander Solschenizyn, Überlebender des Gulags und russischer Nobel-Preisträger der Literatur, fasst dies zusammen: „Die Linie, die Gute und Böse trennt, verläuft nicht zwischen Klassen und nicht zwischen Parteien, sondern quer durch jedes Menschenherz. Diese Linie ist beweglich, sie schwankt im Laufe der Jahre. Selbst in einem vom Bösen besetzten Herzen hält sich ein Brückenkopf des Guten, selbst im gütigsten Herzen – ein uneinnehmbarer Schlupfwinkel des Bösen.“