Zeitschrift für Palliativmedizin 2008; 9(2): 60
DOI: 10.1055/s-2008-1082359
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DMW Walter Siegenthaler Preis 2007 - Palliativmedizinische Studie ausgezeichnet

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Publication Date:
11 July 2008 (online)

 

Am 1. April 2008 wurde auf dem Internistenkongress in Wiesbaden der DMW Walter Siegenthaler Preis verliehen, mit dem jährlich eine herausragende deutschsprachige Originalarbeit aus der Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW) prämiert wird. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die Autoren einer Studie, die sich mit der Therapie von Dyspnoe bei Patienten in der Palliativmedizin befasste.

Prof. Eberhard Kaschik

Dr. katri Elina Clemens

Dr. Katri Elina Clemens und Prof. Eberhard Klaschik aus dem Zentrum für Palliativmedizin in Bonn wurden ausgezeichnet für ihre Arbeit "Symptomatische Therapie der Dyspnoe bei Patienten in der Palliativmedizin: Sauerstoff-Insufflation versus Opioidapplikation" (Dtsch Med Wochenschr 2007; 132: 1939-1943).

Dyspnoe tritt bei Patienten mit fortgeschrittenem Tumorleiden mit einer Prävalenz von mehr als 50% auf und ist somit ein häufiges Symtom in der Palliativmedizin. Die Autoren gingen der Frage nach, ob die Gabe von Opioiden zu einer Abnahme der Dyspnoeintensität führt, und wie sich eine vorherige nasale O2-Insufflation auf die Schwere der Atemnot auswirkt.

Trotz der geringen Patientenzahl (25 Tumorpatienten) lieferte die Studie wichtige Anhaltspunkte für die Effizienz einer symptomatischen Therapie der Dyspnoe mit starken Opioiden am Lebensende: Während unter nasaler O2-Insufflation die Schwere der Atemnot nicht signifikant abnahm, ließ bereits 30 Minuten nach Opioidgabe die Dyspnoe-Intensität stark nach, zusätzlich nahm auch die Atemfrequenz und somit die Atemarbeit signifikant ab. Die Autoren kamen deshalb zu dem Schluss, dass Opioide in therapeutischer Dosierung nicht zu einer Atemdepression führen, sondern die Atmung ökonomisieren.

DMW-Redaktion

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