Erste Ergebnisse der bei der diesjährigen Tagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft
vorgestellten Diabetiva®-Studie zeigen einen medizinischen und ökonomischen Nutzen
der telemedizinischen Betreuung von Diabetikern. So war z. B. die Zahl der Krankenhauseinweisungen
nach einem halben Jahr zusätzlicher telemedizinischer Betreuung im Diabetiva®-Programm
um 20 % niedriger als in der Kontrollgruppe. Und auch mit einem Rückgang der durchschnittlichen
Verweildauer im Krankenhaus um 36 % hatten die telemedizinisch betreuten Patienten
einen Vorteil. Die Behandlungskosten ließen sich senken, die durchschnittlichen Kosten
pro Krankenhausaufenthalt gingen um 25,5 % zurück und die durchschnittlichen Krankheitskosten
für die telemedizinisch betreuten Patienten um 30 %. Und dies, obwohl zugleich die
Kosten für Medikamente pro Patient mit Telemedizin um 42,8 % anstiegen, ein Indiz
dafür, dass sich die Patienten insgesamt besser an die Therapievorgaben ihrer behandelnden
Ärzte hielten und ihre verschriebene Arznei regelmäßiger einnahmen.
Cordula Gierg, Direktorin der TAUNUS BKK, die als Kostenträger an dem Diabetiva®-Programm
beteiligt ist, stellte diese Daten vor und merkte an: "Die Versorgungsqualität von
Diabetes-Patienten lässt sich mit Telemedizin jetzt auch nachweislich deutlich verbessern.
Bild: Photo Disc Mature Lifestyle
Das es Verbesserungsbedarf in der Diabetiker-Versorgung in Deutschland gibt, hatte
zuvor Prof. Stephan Martin, Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums
(WDGZ) am Krankenhaus Gerresheim Sana Kliniken Düsseldorf, aufgezeigt. "Diabetes,
das heißt heute für eine Vielzahl der Patienten, dass sie in den ersten Jahren nach
der Diagnosestellung makrovaskuläre Komplikationen haben und z. B. einen Herzinfarkt
erleiden", erklärte der Experte. "Neben der erhöhten Mortalität der Patienten, führt
dies ganz klar auch zu einer Kostenexplosion." Gründe hierfür seien, dass die Versorgungsqualität
gemessen an Prozess- und Ergebnisindikatoren derzeit in Deutschland nicht den Leitlinien
entspräche. Insbesondere Patienten mit vaskulären Ereignissen wiesen, so Prof. Martin,
oftmals eine Unterversorgung von Medikamenten mit nachgewiesener Wirkung auf. "Wie
die ersten Ergebnisse der Diabetiva® -Studie zeigen, führt die telemedizinische Betreuung
durch PHTS Telemedizin zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgungssituation,
was ich sehr begrüße".
Diabetiva® ist das telemedizinische Betreuungsprogramm von PHTS Telemedizin, das im
Herbst 2006 zunächst in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt
als Integrationsvertrag startete. Seit Anfang April 2007 ermöglicht die TAUNUS BKK
ihren Patienten bundesweit eine Teilnahme. Mit Diabetiva® werden insbesondere Hochrisiko-Patienten
mit Typ-2-Diabetes und manifester mikro- oder makrovaskulärer Erkrankung angesprochen,
also mit Folgeerkrankungen der kleinen und großen Blutgefäße. Die Patienten erhalten
im Rahmen des Programms ein Blutzuckermessgerät nach Hause, messen ihre Werte nach
Vorgabe des behandelnden Arztes regelmäßig und übermitteln automatisch, über ein Modem
die Werte an das Telemedizinische Zentrum von PHTS Telemedizin. Dort werden sie in
einer Fallakte dokumentiert und stehen den behandelnden Ärzten jederzeit zur Verfügung.
Sie erhalten so eine bessere Datenlage über den Krankheitsverlauf ihrer Patienten
und können ihre Therapie zeitnah etwaigen Veränderungen anpassen.
Quelle: Pressemeldung PHTS Telemedizin