Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2008; 3(5): 301-316
DOI: 10.1055/s-2008-1077673
Wirbelsäule

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die lumbale Spinalkanalstenose

R.  Kothe1 , C.  Ulrich2 , L.  Papavero3
  • 1Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum Klinikum Dortmund
  • 2Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinik am Eichert, Göppingen
  • 3Zentrum für Spinale Chirurgie, Klinikum Eilbek, Hamburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Oktober 2008 (online)

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Die lumbale Spinalkanalstenose ist keine Erkrankung im engeren Sinne, sondern die Folge degenerativer Veränderungen des Bewegungssegments, also der Bandscheibe, des gelben Bandes und der Gelenkfacetten. In der immer älter werdenden Gesellschaft bedürfen sowohl die damit verbundenen unspezifischen Rückenschmerzen als auch die typischen Beschwerden vonseiten der Einengung der Cauda equina mehr und mehr der Behandlung, auch um die Selbständigkeit des Patienten so lange wie möglich zu erhalten.

Die Anamnese ist meistens zielführend, während der neurologische Befund häufig unspezifisch ist. Die bildgebende Diagnostik beinhaltet Röntgen-Nativ Bilder und MRT.

Die konservative Therapie hat zu Beginn der Symptomatik zumeist ihre Berechtigung. Bei neurologischen Störungen und/oder therapieresistenten Schmerzen hat sich die operative Dekompression jedoch als wirksamer erwiesen. In den USA ist die Dekompression der lumbalen Spinalkanalstenose der häufigste Eingriff an der Lendenwirbelsäule bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind. In unserer klinischen Arbeit hat sich das Verhältnis vom lumbalen Bandscheibeneingriff zur Dekompression der Spinalkanalstenose von 3 : 1 im Jahre 1994 zu 1 : 3 im Jahre 2007 umgekehrt.

Die mikrochirurgische Dekompression bewirkt in der Mehrzahl der Fälle eine unmittelbare Verlängerung der Gehstrecke und Rückbildung der Schmerzsymptomatik, selbst wenn die Spinalkanalstenose mit einer segmentalen Instabilität oder mit einer „De-novo-Skoliose” einhergeht. Die niedrige Morbidität der weniger invasiven operativen Eingriffe stellt auch für den betagten Patienten eine zumutbare Belastung dar.

Literatur

Priv.-Doz. Dr. Ralph Kothe

Interdisziplinäres Wirbelsäulenzentrum
Klinikum Dortmund

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44137 Dortmund

Telefon: 0231/953-21890

Fax: 0231/953-21020

eMail: ralph.kothe@klinikumdo.de