Aktuelle Dermatologie 2008; 34(7): 249
DOI: 10.1055/s-2008-1077427
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dermatologie ganz vorne

Dermatology AheadM.  Herbst
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Dr. Matthias Herbst

Rheinstraße 7 – 9
64283 Darmstadt

Email: dr.med.matthias.herbst@t-online.de

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Publication Date:
06 August 2008 (online)

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    Dr. med. Matthias Herbst

    Selten stand die Dermatologie so im Mittelpunkt des Interesses anderer Fachdisziplinen wie in den letzten Wochen. Hatte doch die positive Stellungnahme des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zum Hautkrebscheck zu besonderer Euphorie in weiten Vorstandskreisen von BVDD und DDG geführt. Endlich wird die zentrale Kompetenz des Dermatologen bei der onkologischen Vorsorge der Haut gesetzlich anerkannt. Leider führten die parallel ausgesprochene Co-Kompetenz der Hausärzte bei der Hautkrebsvorsorge inkl. der geforderten Schulung von Haus- und Hautärzten von je 8 h zu verständlichen Unmutreaktionen seitens der dermatologischen Kollegen. Dass das Honorar bis heute immer noch nicht festgelegt ist und dem Vernehmen nach unterhalb der Entstehungskosten liegen soll, ist ein weiteres Ärgernis. Fachlich fällt auf, dass es die Dermatologen lt. Prof. Breitbart glauben nicht zu schaffen, dass sich alle Patienten direkt bei ihnen vorstellen und deshalb der Hausarzt mit eingebaut wurde. Dermatologisch wie ökonomisch sinnvoll wäre gewesen, dem Hausarzt wie in anderen Fächern eine Beratungspauschale anzubieten und ihn aufzufordern, alle Risikopatienten in gewissem Turnus bei einem Hautarzt vorzustellen.

    Anders bei der Wiedereinführung der Bade-PUVA. Hier wurde nach mühseliger Vorarbeit insbesondere seitens des BVDD-Sonderreferenten Kollegen Dr. Salzer eine positive Stellungnahme des GBA erreicht. Doch auch hier droht wieder bei der Honorarfrage Ungemach. Extrabudgetäre Vergütung hört man allenthalben. Also gibt es bei den Kassen noch vergrabene Schätze, die man heben kann? Oder wird aus anderen Töpfen gegenfinanziert? Wie wird es in Baden-Württemberg, wo gerade 5000 von 7000 Hausärzten aus der KV austreten und die Rolle der KV in der Zukunft in den Sternen steht? Bekommen wir Gummipunkte oder endlich echte Euro, die uns sinnvoll in den Praxen wirtschaften lassen?

    Ein Vorstand von DDG oder gerade auch BVDD hat es heute wirklich nicht leicht! Kritik ist schnell formuliert. Verdienste landen im Mülleimer der Geschichte. Unkontrollierte Emotionen lassen unschöne Äußerungen entstehen. Aber: gerade der BVDD-Vorstand muss sich über die Tragweite seiner Handlungen bewusst sein. So bleibt zu hoffen, dass die Dermatologie im Sinne der Vernunft eine für alle Seiten befriedigende Lösung erreicht, mit der die Kollegen in Klinik und Praxis leben können. Immerhin – und soviel ist klar: dermatologische Hautkrebsvorsorge wie auch die PUVA-Bade-Therapie halten der wissenschaftlichen Überprüfung stand und weisen unser Fach als unverzichtbar in der modernen medizinischen Versorgung aus.

    Dr. Matthias Herbst

    Rheinstraße 7 – 9
    64283 Darmstadt

    Email: dr.med.matthias.herbst@t-online.de

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