Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5(1): 61-62
DOI: 10.1055/s-2008-1077173
Interessanter Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ungewöhnliche Differenzialdiagnose zum Mammakarzinom - Tumorbildende lymphozytische Mastitis (sogenannte diabetische Mastopathie) bei einer nichtdiabetischen Patientin

H.-U. Völker, H. J. Langen, A. Cramer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. Mai 2008 (online)

 

Einführung

Byrd et al. prägten 1987 den Begriff "diabetische Mastopathie", nachdem 3 Jahre zuvor von Soler und Khadori eine Assoziation zwischen langjährigem Diabetes mellitus und mastopathischen Veränderungen untersucht wurde [1]. Dabei fanden sich auch Hinweise auf eine Koexistenz von Autoimmunerkrankungen (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis oder rheumatoide Arthritis). Die Erkrankung wurde bei weiblichen und auch männlichen Typ-1-Diabetikern beobachtet. Inzwischen ist bekannt, dass eine morphologisch identische Form auch bei Nichtdiabetikern auftreten kann. Daher wird synonym auch der Begriff "lymphozytische (autoimmune) Mastitis" gebraucht.

In der Literatur finden sich Hinweise, dass die Erkrankung auch zur Ausbildung bis 6 cm großer malignomverdächtiger Tumore führen kann. Insbesondere bei Abwesenheit eines Diabetes ergeben sich in diesen Fällen differenzialdiagnostische Probleme. Wir berichten über eine Patientin ohne Diabetes mellitus mit klinisch und radiologisch suspektem Tumorbefund in der Mamma, der sich histologisch als diabetische Mastopathie/lymphozytische (autoimmune) Mastitis präsentierte.

Literatur