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DOI: 10.1055/s-2008-1076675
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Für eine höhere Therapietreue - Komplette HIV-Therapie in einer Tablette vereint
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. Mai 2008 (online)
- Von zwölf über drei auf eine Tablette täglich
- Virusreplikation bleibt komplett unterdrückt
- Literatur
Von der ersten HIV-Monotherapie im Jahr 1987 über den Durchbruch mit der Einführung der Proteasehemmer (PI) Mitte der 1990er-Jahre bis hin zu den heutigen Therapiemöglichkeiten, mit denen auch bei stark vorbehandelten Patienten die Virusvermehrung unter die Nachweisgrenze sinken kann, hat sich die HIV-Therapie stark gewandelt. Von einer akut lebensbedrohlichen Infektion ist HIV heute zu einer langfristig behandelbaren Erkrankung geworden.
#Von zwölf über drei auf eine Tablette täglich
Nicht nur wirksamer und verträglicher seien die HIV-Therapien im Laufe der Zeit geworden, zudem sei die Einnahme heute deutlich einfacher als früher, betonte Prof. Frank-D. Goebel, München. Mussten die Patienten vor mehr als zehn Jahren noch häufig jeden Tag zwölf oder mehr Tabletten zu drei bis vier verschiedenen Zeitpunkten schlucken, war vor ein paar Jahren die einmal tägliche Therapie aus mehreren Tabletten bereits ein großer Durchbruch.
Noch einfacher macht es jetzt Atripla®, eine Fixkombination aus Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovir, die seit Anfang des Jahres zur Verfügung steht.
#Virusreplikation bleibt komplett unterdrückt
Dass nach einer Umstellung auf Atripla® die Vermehrung der HI-Viren weiterhin komplett verhindert wird, belegte die auf 48 Wochen angelegte Studie 073 [1]: 200 Patienten stellten im Rahmen dieser Studie ihre HIV-Therapie aus einem nichtnukleosidalen Reverse-Transkriptasehemmer (NNRTI) oder einem Proteaseinhibitor (PI) und zwei nukleosidalen Reverse-Transkiptasehemmern (NRTI) oder zwei nukleosidalen bzw. nukleotidalen Reverse-Transkriptasehemmern (NtRTI) auf die Kombinationstablette um. Die 100 Patienten der Kontrollgruppe behielten ihre bisherige Therapie bei. Nach 24 Wochen war in beiden Gruppen der Anteil der Patienten mit weniger als 200 HIV-RNA Kopien/ml mit jeweils 96 % gleich hoch.
Andrea Warpakowski, Itzstedt
Quelle: Einführungspressekonferenz "Atripla® - eine neue Ära in der HIV-Therapie" im Rahmen der 12. Münchner Aidstage 2008 zu Gast in Berlin, Veranstalter: Bristol-Myers Squibb GmbH & Co.KGaA, München, und Gilead Sciences GmbH, München
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