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DOI: 10.1055/s-2008-1076644
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Welche Zentren bieten bei Transplantationen die größten Erfolgschancen? - Mit der Zahl der Eingriffe steigt die Qualität
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. Mai 2008 (online)
- Hannover, Berlin und Heidelberg sind Transplantationshochburgen
- Nierentransplantation rechnet sich schon nach einem Jahr
Über die Qualitätssicherung bei Transplantationen hat man sich bundesweit in den letzten Jahren Gedanken gemacht. So sammelt die „Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung” in Düsseldorf sämtliche Ergebnisse der 35 deutschen Transplantationszentren und vergleicht sie. Am besten schneiden in der Regel diejenigen Zentren ab, in denen solche Eingriffe sehr häufig vorgenommen werden. „Der Zusammenhang zwischen der Zahl der Transplantationen und der Qualität des Eingriffs ist eindeutig beweisen”, bestätigt auch Prof. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg.
#Hannover, Berlin und Heidelberg sind Transplantationshochburgen
Das Heidelberger Transplantationszentrum hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Zentren in Deutschland entwickelt. Bei der Zahl der Nierentransplantationen steht Heidelberg etwa inzwischen - nach den großen schon lange etablierten Transplantationszentren Hannover und Berlin - an dritter Stelle. Und dementsprechend sind auch die Ergebnisse hervorragend, wie Prof. Jan Schmidt, Leiter der Heidelberger Sektion Organtransplantation betont.
So ist im Jahr 2006 in Heidelberg von insgesamt 107 Nierentransplantierten kein einziger an den Folgen des Eingriffs gestorben - bundesweit liegt die Letalität immerhin bei rund 1,5 %. Bei der Rate der Operationskomplikationen nimmt Heidelberg unter den 35 verglichenen Zentren den vorletzten Platz mit den zweitwenigsten Komplikationen ein. Im Jahr 2007 sind bis Ende Oktober in Heidelberg bereits 133 Nieren, 111 Lebern und 39 Herzen transplantiert worden.
#Nierentransplantation rechnet sich schon nach einem Jahr
Transplantationen sind per se teure Eingriffe. Besonders kostspielig wird es seit Einführung der Fallpauschalen aber für die Kliniken dann, wenn Komplikationen auftreten. Denn die dann anfallenden Zusatzkosten werden nicht extra vergütet. Kliniken, die viele Transplantationen durchführen, sind eher in der Lage einzelne, sehr teure Fälle auszugleichen, sagte Dr. André Michel, Qualitätsmanager des Universitätsklinikums Heidelberg.
Auch die Krankenkassen sind natürlich an einer Qualitätssicherung interessiert. Sie begrüßen daher die Konzentration auf wenige Transplantationszentren in Deutschland, wie Stefan Strobel, Vorsitzender der AOK Baden-Württemberg, betonte. Auch wenn Transplantationen sehr teuer sind, rechnen sie sich für die Kassen: Schon ein Jahr nach der Nierentransplantation haben die Einsparungen bei der Dialyse die Ausgaben für den Eingriff wieder wettgemacht.
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