Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2008; 43(2): 122-129
DOI: 10.1055/s-2008-1060545
Fachwissen
Notfallmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Interhospitaltransfer – Indikationen, Ablauf und Organisation

Inter–hospital transfer of patients in intensive care treatment. A systematic review.Jan–Thorsten Gräsner, Gilbert Heller, Volker Dörges, Jens Scholz, Berthold Bein
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Februar 2008 (online)

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Zusammenfassung

Zunehmende Spezialisierungen in der Medizin und Konzentrationen von Versorgungsoptionen an bestimmten Zentren führen zu einer Steigerung von Interhospitalverlegungen. Initial in Kliniken der Grund– und Regelversorgung eingelieferte Patienten benötigen somit einen sicheren und geordneten Transport, der eine Fortführung der bereits begonnenen intensivmedizinischen Maßnahmen sicher stellt. Dieser Beitrag beschreibt Transportmittel incl. Ausstattung, die notwendigen Vorbereitungen, Fehlerquellen und Konfliktlösungen während eines Interhospitaltransfers.

Abstract:

An obvious trend of concentrating treatment options on specialized centres may take effect later in an increased need for inter–hospital transfer. Patients initially referred to secondary or tertiary hospitals require a safe and systematically organised transport in order to ensure a continuation of initiated actions in intensive care. This review will focus of appropriate preparations, equipment and transport modalities, possible sources of shortcomings as well as solutions of conflicts during inter–hospital transfers.

Kernaussagen

  • Zunehmende Spezialisierung von Krankenhäusern und die initiale Aufnahme von schwerverletzten oder kritisch erkrankten Patienten in Kliniken der Grund– und Regelversorgung führen zu einer Zunahme von Interhospitaltransporten.

  • Die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND) hat Indikationen für Intensivtransporte definiert.

  • Die Auswahl des Transportmittels orientiert sich an der Verfügbarkeit, der Transportstrecke, der erwarteten Transportzeit und ggf. witterungsbedingten Einschränkungen.

  • Für den Interhospitaltransfer stehen sowohl bodengebundene als auch Luftrettungsmittel zur Verfügung.

  • Die Ausstattung der Intensivtransportmittel orientiert sich am Standard einer modernen Intensivstation.

  • Das medizinische Personal benötigt eine hohe fachliche Qualifikation.

  • Die Organisation des Interhospitaltransfers folgt klaren Regeln.

  • Persönliche Arzt–Arzt–Gespräche zwischen verlegender Klinik und dem begleitenden Team sind unverzichtbarer Bestandteil der Transportplanung.

  • Eine evtl. notwendige Erweiterung der Therapie oder Diagnostik sollte bereits vor Eintreffen des Intensivtransportmittels durchgeführt worden sein.

  • Es gibt kaum nicht transportfähige Patienten. Allenfalls gibt es Patienten, die ein deutlich erhöhtes Transportrisiko aufweisen.

Literaturverzeichnis

Dr. med. Jan–Thorsten Gräsner
Dr. med. Gilbert Heller
Prof. Dr. Volker Dörges
Prof. Dr. Jens Scholz
PD Dr. med. Berthold Bein

eMail: graesner@anaesthesie.uni-kiel.de

eMail: heller@anaesthesie.uni-kiel.de

eMail: doerges@anaesthesie.uni-kiel.de

eMail: bein@anaesthesie.uni-kiel.de