Zusammenfassung
Anhand des klinischen Beispiels eines Gleitschirmfliegers, der Frakturen beider Fersenbeine
erlitten hatte, werden die Möglichkeiten der therapeutischen Anwendung von Elementen
des Sportkletterns aufgezeigt. Zunächst wurde mittels Eisanwendungen, Lymphdrainage,
Hydrotherapie und passiver Mobilisierung auf der Motorschiene behandelt. Physiotherapeutisch
erfolgten die Mobilisation der Fußwurzel und muskuläre Stabilisation sowie Verbesserung
der Koordination. Isokinetisch wurde die Beinmuskulatur trainiert. Neben den genannten
herkömmlichen Maßnahmen kamen nach Erreichen der Vollbelastung Elemente aus dem Klettersport
in therapeutischer Weise zur Anwendung, deren Ziel in der Aktivierung funktioneller
Muskelketten und Bewegungsmuster sowie darüber hinaus in der Förderung von Motivation
und positiver Bewegungsbereitschaft liegen. Deren Wirkung erstreckte sich auf die
Kräftigung ventraler und dorsaler Muskelketten, die diagonale Stabilisierung unter
Modifikation von Amplitude und Hubarbeit, die Rebalancierung der Muskulatur sowie
auf die aktive Mobilisation der Gelenke der Fußwurzel. Bei Abschluss der stationären
Rehabilitation konnte eine Verbesserung der Beweglichkeit sowohl im Subtalargelenk
als auch im oberen Sprunggelenk erreicht werden. Die schmerzfreie Belastbarkeit konnte
deutlich gesteigert werden, obwohl in den entsprechenden Bewertungssystemen auf Grund
der Schwere der Verletzungen nur durchschnittliche Noten erzielt werden konnten.
Summary
This report deals with the postoperative rehabilitation of a paraglider having sustained
fractures of both calcaneus. Primarily he was treated by ice, lymphatic drainage,
hydrotherapy and continuous passive motion. Physiotherapy concentrated on rear foot
mobilisation, muscle chain stabilisation and coordination. Isokinetic training was
performed to the legs. After full weight bearing was allowed elements of sport climbing
were applied as therapeutic means aiming at activation of functional muscle chains
and movement patterns. Moreover motivation and cooperation were influenced positively.
Further implications were the enforcement of ventral as well as dorsal trunk muscle
groups enabling an active oblique stabilisation under modification of training parameters.
Muscle rebalancing and active rear foot mobilisation were additional goals. Finally
the motion of upper and lower ankle joints could markedly be improved, activities
of daily living could be carried out without pain to a great extent. These rehabilitation
purposes could be achieved although, due to the severeness of the injuries, specific
scoring systems only showed fair results.
Schlüsselwörter
Therapeutisches Klettern - Gleitschirmunfälle - Fersenbeinfrakturen
Key words
Therapeutical climbing - paragliding accidents - calcaneus fractures