Summary
Functional restoration programs show the best results in the treatment of patients
with chronic pain of the locomotor system. We present first results of a new interdisciplinary
functional and performance restoration program. Primary goal of this program is return
to work. Methods: 51 patient passed a structured therapy program, in which they had a daily walk-and
strengh training, sports therapy and a specific part in ergonomics including a work
assessment and a Functional Capacity Evaluation (FCE) according to S. Isernhagen.
Prognosis for return to work was determined with 4 prognostic tests according to Oesch.
39 men and 9 women were treated (mean age 41.2/39.1 years). 3 patients had to be discharged
after a few days because of internal medicine problems or psychiatrical causes. Only
7 patients worked at entry. Results: At discharge, 41 patients were considered as ready to work under a lower work load.
13 patients showed at the beginning positive prognostic tests predicting unimproved
working activity. At the end of the restoration program this group showed a significantly
lower results in pain reduction (NRS 7.15 vs. 5.63, p=0.01), lifted weights (13.19
vs. 19.16 kg, p< 0.01) and self-assessment of their functional performance and capacity
(PACT 78.77 vs. 118.25, p<0.01). These patients did not benefit from this structured
functional and performance restoration program. Conclusions: To improve working capacity in a functional restoration program an individual assessment
of the work-related functional capacity is mandatory. Cooperation, sincerity of effort
and no somatisation are prerequisites for a somatic orientated rehabilitation program.
Prognostic tests identifying negative factors help to exclude patients with a low
rehabilitation potential.
Zusammenfassung
Funktionsorientierte Rehabilitationsprogramme zeigen den besten Erfolg in der Behandlung
chronischer Beschwerden des Bewegungsapparates. Diese Studie zeigt den prognostischen
Wert von vier prädiktiven Tests. Mit diesen können Patienten identifiziert werden,
die nicht von einem somatisch orientierten Rehabilitationsprogramm profitieren können.
Wir präsentieren die ersten Ergebnisse eines neuen interdisziplinären funktions- und
leistungsorientierten Ergonomietrainingsprogramms. Das Ziel dieses Programms ist die
Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Methodik: Die 51 Patienten absolvierten ein strukturiertes Ergonomietrainingsprogramm, das
tägliches Geh- und Krafttraining, sporttherapeutische Behandlungen und einen spezifischen
Ergonomieteil inkl. einem Workassessment und einer Bestimmung der funktionellen Leistungsfähigkeit
nach S. Isernhagen sowie eine Beurteilung des Rehabilitationspotentials aufgrund der
prädiktiven Faktoren nach Oesch umfasste. Es wurden 39 Männer und neun Frauen (Durchschnittsalter
41,2/39,1 Jahre) behandelt. Drei Patienten mussten aus internmedizinischen oder psychiatrischen
Gründen vorzeitig aus dem Programm entlassen werden. Ergebnisse: Bei Eintritt waren nur sieben Patienten voll arbeitsfähig (AF). Bei Austritt wurden
41 Patienten als voll AF beurteilt, allerdings für deutlich geringere körperliche
Belastungen als bei Eintritt. 13 Patienten wiesen bei Eintritt positive prädiktive
Faktoren für ein niedriges Rehabilitationspotential auf. Diese Gruppe zeigte bei Austritt
ein signifikant schlechteres Resultat bezüglich Schmerzreduktion (NRS 7,15 vs. 5,63;
p=0,01), durchschnittlich gehobene Lasten (13,19 vs. 19,16 kg; p< 0,01), Selbstbeurteilung
der körperlichen Leistungsfähigkeit (PACT-Test 78,77 vs. 118,25, p<0,01). Mittels
des strukturierten Programms konnte diesen Patienten nicht geholfen werden. Schlussfolgerungen: Zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit in einem Ergonomietrainingsprogramm ist eine
individuelle Beurteilung der arbeitsbezogenen körperlichen Leistungsfähigkeit nötig.
Zudem muss die Belastungsbereitschaft und Kooperation des Patienten gegeben sein und
es darf keine Somatisierungstendenz vorliegen. Prädiktive Faktoren helfen Patienten
mit einem niedrigen Rehabilitationspotential zu identifizieren. Eine somatisch orientierte
Rehabilitation ist bei solchen Patienten nicht indiziert.
Key words
Chronic low back pain - rehabilitation - ergonomietraining - prognostic factors -
fitness for work
Schlüsselwörter
Chronischer Rückenschmerz - Rehabilitation - Ergonomietraining - prädiktive Faktoren
- Rückkehr zur Arbeit