Notfallmedizin up2date 2009; 4(1): 25-37
DOI: 10.1055/s-2008-1039316
Spezielle Notfallmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präklinisches Management der Amputationsverletzung

Ewgeni Ziring, Bernd Ishaque, Steffen Ruchholtz
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Publikationsdatum:
09. März 2009 (online)

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Kernaussagen

  • Die schnelle und suffiziente notärztliche Versorgung Amputationsverletzter ist entscheidend für den weiteren Erfolg einer Replantation.

  • Eine erfolgreiche Replantation ist nur durch einen schnellen Transport in ein spezialisiertes Replantationszentrum oder eine Klinik der Maximalversorgung zu gewährleisten.

  • Die Entscheidung für oder gegen eine Replantation wird auf keinen Fall am Unfallort durch den Notarzt gefällt.

  • Die Blutungskontrolle am Stumpf sollte (möglichst) durch einen Kompressionsverband erfolgen. Tourniquet oder Hemcon stellen Ultima-Ratio-Lösungen dar.

  • Die Ischämiezeit ist der limitierende Faktor bei Amputationsverletzungen. Daher ist ein suffizientes Management des Amputats durch ausreichende Kühlung in einem Doppelbeutelsystem ohne Einfrieren oder Aufquellen durch den Notarzt zu gewährleisten.

  • Polytraumatisierte Patienten mit Makro- oder Mikroamputationen werden entsprechend den Prinzipien des Damage Control versorgt, sodass häufig eine Replantation auch bei geeigneten Weichteilverhältnissen nicht infrage kommt. Im Zweifelsfall gilt das Prinzip „Life before Limb“.

Literatur

Dr. Ewgeni Ziring

Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Universitätsklinik Gießen und Marburg, Standort Marburg

Baldingerstraße

35043 Marburg

Telefon: 064 21/586 32 43

Fax: 064 21/877 87 73

eMail: ziring@med.uni-marburg.de