Handchir Mikrochir Plast Chir 2008; 40(5): 287
DOI: 10.1055/s-2008-1039037
In eigener Sache

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zum Ausscheiden von Herrn Professor Dr. Ulrich Lanz als Herausgeber der Zeitschrift

Retirement of Professor Dr. Ulrich Lanz as Editor-in-Chief of the Journal
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Publication Date:
02 October 2008 (online)

Ulrich Lanz

Als Professor Ulrich Lanz 2002 die Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie offiziell von Professor Dieter Buck-Gramcko als Herausgeber übernahm, war er hierauf gut vorbereitet, arbeitete er doch als Autor, Gutachter und Mitherausgeber praktisch von der ersten Stunde ab an der Zeitschrift mit. Eigentlich hatte Ulrich Lanz seine größte Bewährungsprobe als Herausgeber der HaMiPla 2002 bereits bestanden, musste er doch Ende 2000 aufgrund einer schweren, langen Erkrankung von Dieter Buck-Gramcko sozusagen aus dem Stand die Herausgeberschaft kommissarisch übernehmen. Die Erfahrungen aus all den Jahren der Mitarbeit an der HaMiPla, insbesondere aber aus den letzten Monaten, haben dazu geführt, dass Ulrich Lanz bei seiner offiziellen Übernahme der Zeitschrift eine klare Vorstellung davon hatte, was er wollte. Mindestens ebenso klar war ihm jedoch auch, was er nicht wollte.

Erklärtes Ziel war die Modernisierung der Zeitschrift: Dazu zählte die Einführung eines Web-basierten Peer-Review-Verfahrens sowie die Listung der HaMiPla im Journal Citation Report zum Erlangen eines Impact Factors. Die Zeitschrift sollte für Leser und Autoren gleichermaßen an Attraktivität gewinnen, um ihre Position als wissenschaftliches Forum im Bereich Hand-, Mikro- und plastische Chirurgie im deutschsprachigen Europa zu behaupten. Jedoch wollte Ulrich Lanz weder die HaMiPla zu „seiner“ Zeitschrift, noch sich zum Sklaven von Strichpunkt, Doppelpunkt und Bindestrich machen.

Grundvoraussetzung für eine Aufnahme in den Journal Citation Report ist ein regelmäßiges und pünktliches Erscheinen einer Zeitschrift. Für die HaMiPla bedeutete dies, den Fokus auf einen regelmäßigen Manuskripteingang zu legen und zugleich die Laufzeiten eines Manuskripts von der Einreichung bis zur Veröffentlichung zu optimieren. Ulrich Lanz engagierte sich sehr erfolgreich in der Akquise von Manuskripten und arbeitete weiter an der Attraktivität der HaMiPla für die Autoren. Unter seiner Herausgeberschaft wurden Themen- oder Schwerpunkthefte eingeführt und regelmäßig und erfolgreich umgesetzt. Auf diese Weise wurde nicht nur eine längerfristige Manuskript- und Themenplanung möglich, sondern die Zeitschrift für die Leser durch die vermehrte Publikation von Übersichts- und Fortbildungsartikeln noch attraktiver und abwechslungsreicher. Die HaMiPla bietet heute sowohl einen Überblick über die wissenschaftlichen Entwicklungen im Fach als auch umfassende Informationen zu einem Thema.

Ganz entscheidend für einen langfristigen Erfolg der HaMiPla hielt Ulrich Lanz jedoch die Wiederbelebung des plastisch-chirurgischen Bereichs der Zeitschrift. Ulrich Lanz unterstützte daher die Benennung von Riccardo Giunta zum Herausgeber, der im August 2005 eigenverantwortlich den Bereich Plastische Chirurgie übernahm. Die Kooperation zwischen Ulrich Lanz und Riccardo Giunta war stets einvernehmlich zum Wohle der Zeitschrift und ihrer Leser, sodass die Attraktivität für Leser und Autoren weiter gesteigert werden konnte. Auch kontrovers diskutierte Themen fanden so richtigerweise in der HaMiPla ihr Forum. Der Mix aus drei plastisch-chirurgischen und drei handchirurgischen Heften in 2007 und im laufenden Jahr hat sich bewährt und soll auch in Zukunft beibehalten werden.

Durch die Einführung der Online-Manuskripteinreichung konnten 2006 die Laufzeiten eingereichter Manuskripte bis zur endgültigen Annahme deutlich reduziert werden. Auch wenn diese Maßnahme zunächst eine erhebliche Eingewöhnungsphase für Herausgeber, wissenschaftlichen Beirat und Autoren bedeutete, so erkannte Ulrich Lanz frühzeitig deren dringende Notwendigkeit zur Ausrichtung auf die Zukunft und hat deren Einführung unterstützt.

Seit Anfang 2008 werden zur Veröffentlichung akzeptierte Artikel „eFirst“ gestellt und direkt im Anschluss online veröffentlicht, um die Zeitspanne zwischen Annahme zur Publikation und tatsächlicher Publikation zu verkürzen.

Viel Arbeit für die Zeitschrift liegt hinter Ulrich Lanz. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn die HaMiPla hat sich in den letzten Jahren zu einer modernen wissenschaftlichen Zeitschrift gewandelt und ist für die Zukunft bestens gerüstet. Sie ist gelistet im Journal Citation Report und wird für das Jahr 2008 erstmals einen Impact-Faktor erhalten. Es liegt nun an uns, Lesern, Autoren, Gutachtern und Herausgebern der nachfolgenden Generationen, das Werk, das vor allem von Dieter Buck-Gramcko und anschließend von Ulrich Lanz geprägt wurde, fortzusetzen und die HaMiPla als wissenschaftliches Organ der Handchirurgie und Plastischen Chirurgie im deutschsprachigen Raum zu unser aller Nutzen und dem Wohl unserer Patienten zu bewahren und weiter zu verbessern.

K.-J. Prommersberger, R. E. Giunta, Georg Thieme Verlag KG

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