Die Therapietreue ist bei Asthmapatienten oft schlecht. Besonders Patienten mit leichtem
Asthma unterbrechen häufig die Therapie. Eine Vereinfachung der Anwendung könnte sowohl
die Compliance als auch die asthmabedingte Mortalität verbessern. Respir Med 2006; 100: 2151-2159
Asthmapatienten bevorzugen Therapien, bei denen sie möglichst wenige Geräte benutzen
müssen. Doch die übliche Kombinationstherapie aus inhalierten Corticosteroiden (ICS)
und einem langwirkenden ß2-Agonisten erfordert bereits 2 Inhalatoren, dazu kommt ein weiterer für die schnellwirkenden
ß2-Agonisten. Normalerweise müssen Asthmakranke mehrmals täglich inhalieren. Besonders
bei Patienten mit leichtem Asthma ist die Compliance oft schlecht. Die Kombination
eines ICS und eines langwirkenden ß2-Agonisten könnte Abhilfe schaffen.
In bisherigen Studien wurden Budesonid und Formoterol gut toleriert und waren effektiv.
P. Kuna von der Medical University of Lodz in Polen und Mitarbeiter verglichen in
einer randomisierten, doppelblinden Studie jetzt die Effizienz der Kombinationstherapie
(einmal bzw. 2-mal täglich) mit ICS. 617 Patienten mit leichtem bis moderaten chronischen
Asthma (FEV1 78,5%) erhielten 2 Wochen lang 2-mal täglich 100 µg Budesonid. Danach
wurden die Teilnehmer randomisiert. Eine Gruppe erhielt über 12 Wochen einmal täglich
Budesonid/Formoterol (80/4,5 µg, 2 Inhalationen abends, K1), eine Gruppe bekam 2-mal
täglich die gleiche Kombination mit jeweils einer Inhalation (K2), die 3. Gruppe (B)
inhalierte eine Dosis Budesonid am Abend (200 µg).
Die Compliance ist besonders bei Patienten mit leichtem Asthma oft schlecht. Eine
Kombinationstherapie könnte Abhilfe schaffen (Bild: PhotoDisc).
Höhere PEF-Werte bei Kombinationstherapie
Die maximale Atemstoßstärke (peak expiratory flow, PEF) am Morgen war mit der Kombinationstherapie
signifikant höher (p < 0,001) als in der Budesonidgruppe (K1: 23,4 l/min; K2: 24,1
l/min; B: 5,5 l/min). In allen Gruppen stieg der Anteil der Tage ohne Asthmasymptome
und ohne Hilfsmedikamente. In K1 und K2 betrug der Anteil 7%, das bedeutet 26 zusätzliche
Tage im Jahr, an denen keine Asthmasymptome auftreten. Trotz dieser Verbesserung waren
die Patienten nur die Hälfte der Tage symptomfrei. Der Unterschied zwischen K1 und
K2 war nicht signifikant.