Diabetes aktuell 2007; 5(5): 224
DOI: 10.1055/s-2007-993265
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lang wirkende PDE-5-Hemmer bei erektiler Dysfunktion - Zeitliche Entkopplung ermöglicht selbstbestimmte Sexualität

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Publikationsdatum:
31. Oktober 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Als "unerwünschten psychologischen Effekt" bezeichnet Prof. Uwe Hartmann, Hannover, die Tatsache, dass das Schlucken der PDE-5-Hemmer in zeitlicher Nähe zum Sex den Patienten ständig an seine sexuelle Störung erinnert. "Die Liebe findet nach Fahrplan statt, was die Verkrampfung fördert und den Stress erhöht", betonte er bei einer Pressekonferenz der Firma Lilly im Juli 2007 in Frankfurt am Main.

    Stress sei unter neurobiologischen Gesichtspunkten kontraproduktiv, so der Sexualmediziner: Die Fluchtantwort des sympathiko-adrenergen Systems bleibt aktiviert: "Das Gehirn ist in solchen Situationen auf eine Hemmung der Sexualität eingestellt!" Präparate mit längerer Wirkdauer könnten dagegen Gelassenheit ins Sexualleben bringen.

    Prof. Hermann van Ahlen, Osnabrück, erinnerte an die unterschiedlichen Halbwertszeiten der PDE-5-Hemmer, diese beträgt für Vardenafil[1] und Sildenafil[2] knapp vier Stunden, für Tadalafil[3] aber 17,5 Stunden. Was dies für die Patienten bedeutet, demonstrierte van Ahlen anhand einer randomisierten Crossover-Studie mit 367 Patienten, die Sildenafil oder Tadalafil erhielten. Trotz ähnlicher Wirksamkeit und Verträglichkeit beider Wirkstoffe wollten 71 % der Männer nach Studienende mit Tadalafil weiter behandelt werden. Als Hauptgründe nannten sie: mehr Spontaneität, höheres sexuelles Selbstvertrauen und weniger Zeitdruck.

    "Die Dissoziation zwischen Tabletteneinnahme und gelebter Sexualität ist wichtig, um die narzisstische Selbstkränkung, die eine erektile Dysfunktion darstellt, zu überwinden", sagte Dr. Kornelia Hackl, niedergelassene Urologin aus München. Sie berichtete von Männern, die - völlig losgelöst von der Sexualität - dreimal wöchentlich eine Tablette Tadalafil nehmen. Die Männer fühlten sich dadurch wieder "souverän und omnipotent" und quasi von ihrer Impotenz "geheilt".

    Übrigens präferierten auch bis zu Dreiviertel der Partnerinnen den lang wirkenden PDE-5-Hemmstoff. Für sie sei es wichtig, so Hackl, "auch mal Unlust haben zu dürfen".

    Sonja Böhm

    Quelle: Pressesymposium "Wert der Zeit in der Sexualität - Ein interdisziplinärer Blick auf Patientenerwartungen und Patientenpräferenzen in der ED-Therapie" von Lilly GmbH am 12. Juli 2007 in Frankfurt

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    03 Cialis® (Lilly Pharma, Bad Homburg)

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