Diabetes aktuell 2007; 5(5): 194
DOI: 10.1055/s-2007-993252
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetischer Fuß - Nationale Versorgungsleitlinie soll hohe Amputationszahlen bei Diabetischen Fußkomplikationen senken

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Publikationsdatum:
31. Oktober 2007 (online)

 
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    Das diabetische Fußsyndrom ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen des Diabetes mellitus: Bis zu zehn Prozent aller Diabetes-Patienten haben im Verlauf ihrer Erkrankung Probleme mit den Füßen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Amputationen. Die Anzahl ist in Deutschland erschreckend hoch: Jedes Jahr werden zwischen 25 000 und 30 000 diabetesbedingte Amputationen durchgeführt, in denen Teile von Fuß oder Bein entfernt werden.

    In den letzten Jahren haben deshalb orthopädische, angiologische, gefäßchirurgische und diabetologische Fachgesellschaften das Thema verstärkt in wissenschaftlichen Publikationen und Fortbildungsveranstaltungen aufgegriffen. Das aktuelle interdisziplinäre Praxiswissen haben die Experten Franz X. Köck und Bernhard Koester im Fachbuch "Diabetisches Fußsyndrom" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007) zusammengefasst.

    "Wir möchten damit den ärztlichen Kollegen die zeitgemäßen Möglichkeiten von Prävention und Therapie des diabetischen Fußsyndroms aufzeigen", erläutern die beiden Herausgeber. Besonderen Wert haben sie dabei auf die interdisziplinäre Darstellung gelegt, die notwendig ist, um dem Thema im Rahmen der Disease-Management-Programme auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gerecht zu werden.

    Experten der orthopädischen, angiologischen, chirugischen und internistischen Fachrichtungen erläutern in ihren Beiträgen die neuesten Erkenntnisse zur Prävention, Diagnostik und Therapie der unterschiedlichen Erkrankungsstadien des diabetischen Fußsyndroms. Die empfohlenen Maßnahmen sind mit den entsprechenden Evidenzstufen - angelehnt an die bestehenden Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft - ergänzt. "Damit ist gewährleistet, dass Ärzte ihre Patienten nach aktuellem Kenntnisstand behandeln können", erläutern Köck und Koester.

    Die DDG verspricht sich von der NVL eine Verbesserung der Behandlung insbesondere der Typ-2-Diabetiker. Sie appelliert an alle Ärzte, die neue Leitlinie umzusetzen und ihre Patienten verstärkt auf die Problemzone Fuß hinzuweisen.

    Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und das Ärztliche Zentrum für Medizin (ÄZQ) veröffentlichten außerdem "Praxishilfen" zum Thema. In diesen sind alle wesentlichen Inhalte der NVL-Fußkomplikationen zusammengefasst und sollen deren Umsetzung durch Haus- und Fachärzte unterstützen. Auf der Internetseite www.versorgungsleitlinien.de sind die wichtigsten Informationen aufgeführt.

    Catrin Pflöschner

     
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