Dialyse aktuell 2007; 11(7): 58
DOI: 10.1055/s-2007-993244
Markt und Forschung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PRIMS-Immunogenitätsregister - Optimale Patientensicherheit durch Erfassung von PRCA-Inzidenzraten

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Publication Date:
31 October 2007 (online)

 
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Im Mai 2006 haben die europäischen Gesundheitsbehörden die Wiederzulassung für die subkutane Anwendung von Epoetin alfa (Erypo®, Ortho Biotech, Division of Janssen-Cilag GmbH) erteilt. Das Präparat kann subkutan zur Behandlung von Anämie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz eingesetzt werden, bei denen ein intravenöser Zugang nicht ohne Weiteres möglich ist.

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Forschung zur Erythroblastopenie führte zur Wiederzulassung

Die Wiederzulassung zur subkutanen Anwendung erhielt das Unternehmen aufgrund eingehender Forschungsarbeiten, die zur Identifikation und Beseitigung der Ursachen einer vorübergehend erhöhten Inzidenz einer epoetinassoziierten PRCA ("pure red cell aplasia") führten. Charakteristisch für die PRCA ist die isolierte Störung der Erythropoese, die schließlich trotz EPO-Therapie in einer sich progressiv verschlechternden Anämie mündet. Die durch Antikörper vermittelte PRCA wird mit allen derzeit am Markt befindlichen Erythropoetinpräparaten in Verbindung gebracht.

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Register ermöglicht direkte Bewertung des PRCA-Risikos

Zur Optimierung der Anwendungssicherheit startete Ortho Biotech, Division of Janssen-Cilag GmbH im Juli 2006 ein prospektives Register zur Immunogenität (PRIMS) in 15 EU-Mitgliedsländern sowie in Norwegen und Australien. Im Rahmen dieses Registers werden die Inzidenzraten einer durch Erythropoetinantikörper vermittelten Erythroblastopenie (PRCA) bei Patienten mit chronischer Niereninsuffienz im Zusammenhang mit den am Markt befindlichen Erythropoetinpräparaten Epoetin alfa, Epoetin beta und Darbepoetin alfa erfasst.

Das PRIMS-Register dient der Anwendungssicherheit der Patienten, indem es eine direkte Bewertung des PRCA-Risikos ermöglicht. Das Studienpersonal wertet dabei Daten aus, die über einen Zeitraum von vier Jahren aus zirka 400 00 Patientenjahren von Patienten mit chronischer Niereninsuffienz erhoben werden. Dies ermöglicht eine exakte Berechnung der PRCA-Inzidenzraten, wobei auch eine "gemischte" Behandlung mit verschiedenen Erythropoetinpräparaten berücksichtigt wird.

Bis August 2007 konnten fast 4 600 Patienten in das Register aufgenommen werden. Die Studiendaten werden von einem unabhängigen Sicherheits-Beratungsausschuss geprüft, ein Fallbeurteilungs-Ausschuss führt regelmäßig eine verblindete Bewertung aller PRCA-Verdachtsfälle durch. PRIMS ist ein Meilenstein in der Dokumentation der Anwendungssicherheit bei der subkutanen Verabreichung von Epoetinen.

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Ortho Biotech, Division of Janssen-Cilag GmbH, Neuss