Dissektion von Halsgefäßen - Gute Diagnostikergebnisse mit 3,0-Tesla-MRT

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist mittlerweile für die Diagnose vermuteter Dissektionen der Halsgefäße die Methode der Wahl. Über die morphologischen Veränderungen in den ersten Wochen nach dem Ereignis ist derzeit wenig bekannt. R. Bachmann et al. untersuchten diese nun mit einem 3,0-Tesla-MRT. Invest Radiol 2007; 42: 460-466

In ihre Studie schlossen die Autoren 82 Patienten ein, bei denen klinisch eine Dissektion der A. carotis interna (ACI) oder der A. vertebralis (AV) vermutet worden war. Es handelte sich um 46 Frauen und 36 Männer mit einem Durchschnittsalter von 43,2 Jahren. Alle Patienten wurden mit einem hochauflösenden 3,0-Tesla-MRT untersucht. Ließ sich eine Dissektion bestätigen, wurde das Ergebnis innerhalb von 14 Tagen kontrolliert. 3 Untersucher begutachteten die Kontrollaufnahmen im Hinblick auf intramurale Hämatome, intraluminale Thromben und Stenosen sowie die Entwicklung von Pseudoaneurysmen und zusätzlichen Dissektionen.

29 Patienten (35%) hatten in der Eingangsuntersuchung tatsächlich eine Dissektion. 21 von ihnen (7 Männer und 14 Frauen, Durchschnittsalter 41,5 Jahre) nahmen an der Kontrolluntersuchung teil, sodass letztlich 24 betroffene Arterien in die Auswertung eingingen. Bei 18 dieser Patienten lag eine akute Dissektion einer Arterie vor, bei 3 Patienten waren 2 Gefäße betroffen. 20 Arterien zeigten eine Stenose (14 ACIs und 6 VAs), 4 waren okkludiert (jeweils 2-mal ACI und VA).

Bei der Folgeuntersuchung hatte der Stenosegrad bei 2 Gefäßen zugenommen, war in 13 Fällen gleich geblieben und hatte bei 5 Arterien abgenommen. Die 4 anfangs verschlossenen Arterien zeigten sich bei der Kontrolle wieder rekanalisiert. Zu Beginn lagen in 3 Fällen Pseudoaneurysmen der Gefäße vor, die sich bei der Folgeuntersuchung unverändert darstellten. Bei einer Arterie hatte sich bei der Kontrolle ein neues Pseudoaneurysma gebildet, bei 3 Gefäßen waren zusätzliche Dissektionen aufgetreten.