Die Lungenexperten der Asklepios Klinik Barmbek wollen mit einem Weaning-Zentrum Patienten
dabei unterstützen, nach schweren Erkrankungen und langen Zeiten der künstlichen Beatmung
wieder das selbstständige Atmen zu erlernen. Die Umstellung von der für den Körper
"bequemen" maschinellen Beatmung auf die eigene Atmung ist für die ohnehin geschwächten
Betroffenen ein enormer Kraftakt. Wer über längere Zeit künstlich beatmet wurde, muss
die für die Atmung notwendigen Muskeln gezielt trainieren und wieder lernen, eigenständig
Luft zu holen.
Allein in Hamburg benötigen rund 5000 Patienten pro Jahr nach Operationen, nach Unfällen
oder wegen schwerer internistischer Erkrankungen eine mehr als 24-stündige künstliche
Beatmung. In den meisten Fällen gelingt die Entwöhnung (Weaning) vom Beatmungsgerät,
aber bei ungefähr 15% dieser Patienten ist eine stabile Entwöhnung zunächst nicht
möglich. Die häufigste Ursache dafür sind Vorerkrankungen der Lungen, aber auch Herzleiden,
Blutarmut, neuromuskuläre Störungen und bestimmte Medikamente können dafür verantwortlich
sein. Die Patienten verbringen dann viele Wochen in der Intensivstation, entwickeln
häufig schwere Infektionen der Atemwege oder andere Komplikationen. Die Erfahrungen
von Experten in speziellen Weaning-Zentren zeigen, dass etwa jeder 2. der dorthin
überwiesenen Patienten auch nach Wochen der Beatmung und vielen fehlgeschlagenen Weaning-Versuchen
von der Beatmung komplett entwöhnt werden kann. Weitere 25% der Patienten lassen sich
zumindest so weit entwöhnen, dass sie lediglich im Schlaf eine Atmungsunterstützung
benötigen.
Die Asklepios Klinik Barmbek hat mit einem erfahrenen Expertenteam ein Weaning-Zentrum
für die Region Hamburg eingerichtet. Die Leitung des Zentrums liegt bei Prof. Heinrich
Becker, Chefarzt der Pneumologie und Internistischen Intensivmedizin. Das Weaning-Zentrum
bietet erweiterte diagnostische Möglichkeiten wie Atemmuskelfunktionsprüfung, Polysomnographie,
Chemosensivitätsmessung und atemphysiologische Testungen, die langzeitbeatmeten Patienten
eine Chance auf komplette Beatmungsentwöhnung oder die Einstellung auf intermittierende
Selbstbeatmung eröffnen. Es stehen bis zu 10 Behandlungsplätze zur Verfügung, die
mit modernster Überwachungstechnologie ausgestattet sind.
Mitteilung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH