Gefährliche Strahlung - Leukämierisiko rund um Kernkraftwerke deutlich erhöht

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Insgesamt 17 unterschiedliche Studien zum Krebsrisiko in der näheren Umgebung von Kernkraftwerken haben US-amerikanische Forscher in einer Metaanalyse ausgewertet. Demnach haben Kinder und Jugendliche, die in der Nähe von Atomkraftwerken leben, ein bis zu 24 % höheres Risiko, an einer Leukämie zu versterben. Dabei war die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung umso höher, je näher die Kinder an den Kernkraftwerken lebten.

Eindeutiger Zusammenhang mit der Entfernung zu den Atomkraftwerken

Die Wissenschaftler nehmen in der Studie allerdings Abstand davon, die alleinige Schuld an der erhöhten Krebsrate bei den Kernkraftwerken zu suchen. Dieser Schluss sei nach der Auswertung der Studien nicht gegeben. Radioaktive Strahlung sei zwar nachweislich ein Risikofaktor für die Entstehung von Leukämien. Unklar bleibe aber, ob die Menge an Radioaktivität aus den Atomkraftwerken, groß genug sei, um das Risiko zu erhöhen. Es sei aber nicht zu leugnen, dass die vermehrten Krebsfälle eben in unmittelbarer Nähe zu den Kernkraftwerken aufgetreten sind.

"Das Ergebnis der Studien überrascht allerdings kaum", meinte der Arzt und Biochemiker Roland Scholz, München. "Es entspricht genau jenen Ergebnissen, die wir seinerzeit im fünf Kilometer Halbkreis um das Kernkraftwerk Krümmel südöstlich von Hamburg an der Elbe festgestellt haben".

Seit Ende 1989 gab es in der unmittelbaren Umgebung des Kraftwerks eine signifikante Häufung von Leukämieerkrankungen - die Leukämieinzidenz stieg um das Dreifache dessen, was statistisch zu erwarten gewesen wäre.

Literatur

• 01 Baker PJ . Hoel DG . Meta-analysis of standardized incidence and mortality rates of childhood leukaemia in proximity to nuclear facilities.  Eur J Cancer Care (Engl). 2007;  16 (4) 355-363