Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2008; 5(1): 12
DOI: 10.1055/s-2007-989503
Titelthema

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Kasuistik

Patient mit diabetischer NeuropathieUwe Gröber
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Publication Date:
04 March 2008 (online)

Bis zu 60 % aller Diabetiker sind von Neuropathien betroffen. Häufigste Form ist die distal symmetrische Polyneuropathie mit strumpf- und handschuhförmig verteilten Sensibilitätsstörungen ([Abb. 1]). Daneben treten motorische Störungen (z. B. Muskelatrophie) sowie Neuropathien des autonomen Nervensystems (z. B. Obstipation, Impotenz, stummer Myokardinfarkt, Ruhetachykardie) auf.

Abb. 1 Verteilungsmuster der Symptome bei verschiedenen Manifestationsformen der Polyneuropathie. Quelle: Prof. Dr. Dr. Luft (Hrsg.). Praxisleitfaden der Diabetischen Polyneuropathie. 1. Aufl., UNI-MED-Verlag; 2000.

Eine viel versprechende Option zur Vermeidung diabetischer Komplikationen ist Benfotiamin, ein fettlösliches Prodrug des wasserlöslichen Thiamins. Bei zu hohem Blutzuckerspiegel wird Glukose vermehrt in gefährlichen Stoffwechselwegen umgesetzt. Dabei kommt es zu einer Anhäufung freier Sauerstoffradikale und Bildung gefährlicher Stoffwechselschlacken. Durch die Aktivierung des Entgiftungsenzyms Transketolase führt Benfotiamin diese Stoffwechselprodukte aus der Sackgasse und wirkt diabetischen Folgeschäden entgegen.

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