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DOI: 10.1055/s-2007-986607
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Anstieg der Malariafallzahlen in Angola
Publication History
Publication Date:
17 September 2007 (online)
- Steigende Malariafallzahlen im indischen Goa
- Kala Azar im indischen Mumbai
- Nördlichste Hanta-Virus-Infektion überhaupt in Kanada
Malaria kommt im gesamten Jahresverlauf in hohen Fallzahlen in den meisten Regionen Angolas vor. Beim Erreger handelt es sich in dieser Region zu etwa 90 % um Plasmodium falciparum (Malaria tropica). Das Risiko ist dementsprechend ganzjährig landesweit hoch. Dies gilt auch für die Region Cuanza-Norte. Jedoch ist es in den ersten Monaten des Jahres 2007 in Cuanza-Norte zu einem erheblichen Anstieg der Fallzahlen über das gewöhnliche Maß hinaus gekommen. Von Januar bis März 2007 sind allein in dieser Region insgesamt 4992 Menschen an der Malaria erkrankt, von denen 117 an den Folgen der Infektion verstorben sind. Dies ist ein Anstieg um 2928 Fälle im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres (2006).
Als Ursache für diese Entwicklung kommt ein tatsächlicher Anstieg in Frage. Es könnte sich aber auch die Medikamentenresistenzlage erheblich geändert haben, sodass zwar Malariafälle behandelt werden, dies jedoch keinen wirksamen Erfolg hat.
Quellen: promed, WHO
#Steigende Malariafallzahlen im indischen Goa
Nachdem bereits Ende 2006 das gehäufte Auftreten von Malariaerkrankungen bei aus Goa (Indien) zurückgekehrten europäischen Touristen auf einen Anstieg der Malariahäufigkeit in dieser Region hindeutete, zeigen nun Erkrankungszahlen bei Einheimischen einen ähnlichen Trend. So sind nach Angaben indischer Gesundheitsbehörden in Goa von Januar bis Juni 2007 insgesamt 788 Menschen an einer Malaria tropica (Plasmodium falciparum) erkrankt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es dem gegenüber nur 240 Malaria-tropica-Fälle.
Am stärksten betroffen sind die Regionen Tiswadi und Bardez. Insgesamt sind in Goa in den letzten sechs Monaten 2883 Menschen an der Malaria erkrankt (P. falciparum und P. vivax), wohingegen es im Vorjahr nur 1552 Fälle waren. Auch im indischen Rajasthan sind die Malariafallzahlen in diesem Jahr höher als sonst. Hier sind allein in der ersten Juliwoche (2007) mehr als 1110 Malariafälle aufgetreten. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es dem gegenüber nur 667 Fälle.
Quelle: promed
#Kala Azar im indischen Mumbai
Im indischen Mumbai (früher Bombay) sind zwei Fälle der viszeralen Leishmaniose (Kala Azar) bekannt geworden. Diese Krankheit tritt normalerweise nicht oder nur sehr selten in dieser Region auf. Unklar ist hierbei, ob es zu den beiden Infektionen in der Region Mumbai selbst kam oder ob sie aus anderen indischen Regionen dorthin verschleppt wurden.
Die viszerale Leishmaniose ist in Indien hauptsächlich in ländlichen Regionen in den nördlichen und östlichen Landesteilen wie beispielsweise Uttar Pradesh und Bihar verbeitet. Der hauptsächliche Vektor ist in Indien Phlebotomus argentipes. Während der Fünfzigerjahre ging wegen der Malariabekämpfung mit DDT auch die viszerale Leishmaniose in Indien stark zurück. Seit den Sechzigerjahren steigen die Fallzahlen jedoch wieder kontinuierlich an. Eine besonders große Epidemie gab es in den Neunzigerjahren in der Region Bihar.
Quellen: promed, CDC
#Nördlichste Hanta-Virus-Infektion überhaupt in Kanada
In Kanada ist im Juli 2007 ein Mensch an einer Infektion mit dem Hanta-Virus erkrankt. Zu der Infektion kam es im Norden Albertas. Der Betroffene hatte zuvor keine Reisen unternommen. Es handelt sich hierbei um die bisher am weitesten nördlich gelegene registrierte humane Hanta-Virus-Infektion auf dem amerikanischen Kontinent überhaupt. Ob dieses Auftreten klimabedingt ist oder andere Ursachen hat, ist derzeit noch ungeklärt.
Quellen: promed, Health Canada
Dr. med. Raymund Lösch und Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan