Rofo 2007; 179(9): 888-889
DOI: 10.1055/s-2007-986597
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bronchialkarzinom - CT-Screening verbessert Früherkennung

Further Information

Publication History

Publication Date:
30 August 2007 (online)

 

In Erweiterung des "Early Lung Cancer Action Projects" (ELCAP), das gezeigt hat, dass ein jährliches Screening auf Lungenkrebs mittels Spiral-CT die Chance auf eine Früherkennung im Stadium I verbessert, präsentiert die internationale Forschergruppe um C. I. Henschke nun ihr Nachfolgeprojekt "New York (NY)-ELCAP". Radiology 2007; 243: 239-249

Das NY-ELCAP benutzt dasselbe Screening-Design, welches streng zwischen Basis- und Folgeuntersuchungen differenziert, unterscheidet sich aber vom Vorgängerprojekt durch technische Innovationen (Multidetektor-CT, Befundung an hochauflösenden Monitoren) und Verbesserungen des Screening-Schemas. Dadurch erhöht sich die Chance, kleinere Tumore zu entdecken. Gleichzeitig soll die Zahl unnötiger weiterführender Maßnahmen sinken.

Wie die Autoren berichten, nahmen in den Jahren 2000-2003 6295 asymptomatische Männer und Frauen ≥ 60 Jahre freiwillig am Basis-Screening teil. Sie besaßen ein hohes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken (≥ 10 Zigarettenpackungsjahre), hatten keine Krebserkrankungen in der Vorgeschichte, hatten in den letzten 3 Jahren keine Thorax-CT erhalten und befanden sich in guter körperlicher Verfassung, um eine eventuelle Operation zu überstehen.

5134 CT-Untersuchungen wurden nach einem Intervall von 7-18 Monaten wiederholt. In 880 Fällen erfolgten weitere jährliche Screening-Kontrollen. Ein positives Ergebnis beim Basis-Screening war definiert als Nachweis von

mindestens einem soliden oder teilweise soliden nichtkalzifizierten Lungenrundherd mit einem Durchmesser von wenigstens 5 mm oder mindestens einem nichtsoliden, nichtkalzifizierten Herd von wenigstens 8 mm Durchmesser.

Bei den Folgeuntersuchungen galt jeder neu entdeckte, nichtkalzifizierte Herd als positiver Befund. Das weitere Prozedere bei einem positiven CT-Ergebnis erfolgte in Abhängigkeit vom Durchmesser des relevanten Herdes.

Beim Basis-Screening hatten 14,4% (906/6295) und bei den Folgeuntersuchungen 6% der Teilnehmer (361/6014) einen positiven CT-Befund, der Anlass zu weiteren diagnostischen Schritten gab. In 134 (Basis-Screening) bzw. 31 Fällen (Folge-Screening) wurde eine Biopsie empfohlen, die in 110 bzw. 24 Fällen auch stattfand. Bei 101 bzw. 20 Patienten wurde ein Bronchialkarzinom festgestellt. Der mediane Tumordurchmesser betrug 14 bzw. 8 mm. Alle 22 Biopsien, die entgegen der Protokollempfehlung durchgeführt wurden, waren negativ. Bei 89 der 101 bzw. 17 der 20 tumorpositiven Patienten bestand zum Zeitpunkt der Biopsieempfehlung klinisch kein Anhaltspunkt für eine Lymphknotenmetastasierung. 97 der insgesamt 121 diagnostizierten Tumore wurden reseziert. In 81 Fällen lag ein Stadium I vor.

    >