Dialyse aktuell 2007; 11(5): 12-13
DOI: 10.1055/s-2007-985791
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Programm deckt breites Spektrum der Transplantationsmedizin ab - 11. Pflegesymposium in Mainz

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Publication Date:
06 August 2007 (online)

 
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Das Programm des diesjährigen 11. Pflegesymposiums am 11. Oktober in Mainz spiegelt das breite Arbeitsspektrum der Pflegenden im Transplantationsbereich wider. Traditionsgemäß findet das Symposium parallel zur 16. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft statt. Neben vielen spannenden Vorträgen können Sie auch in diesem Jahr eine Posterausstellung besuchen. Wer bis zum 20. Juli Mitglied des AKTX-Pflege e. V. wird, erhält freien Eintritt zum Symposium.

Nachdem die Symposien des AKTX in den letzten zehn Jahren stets sehr beliebt waren, freuen wir uns, alle Interessierten dieses Jahr am 11. Okober 2007 nach Mainz einladen zu können. Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, ein interessantes, abwechslungsreiches und lehrreiches Programm anbieten zu können. Hierfür möchten wir an dieser Stelle allen Referenten danken.

Wir als Verein stehen für alle Pflegenden und sonstigen Mitarbeiter, die wir in der Transplantationsmedizin tätig sind. Unsere Mitglieder arbeiten unter anderem in der Nieren-, Herz-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Dünndarmtransplantation auf Intensivstation oder Normalstation, in den Koordinationsstellen bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und auch in den Rehabilitationseinrichtungen. Dieses breite Spektrum möchten wir auch in diesem Jahr mit unserem Programm widerspiegeln.

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Intensivmedizinische Probleme, Anästhesie und Organtransport

Das Gesundheitswesen ist im stetigen Umbruch. Jeder, der in der Transplantationsmedizin arbeitet, erfährt dies täglich. Darum freuen wir uns auf den Vortrag von Frau Murrmann aus Heidelberg "Zukunft Krankenhaus - Gilt das auch für die Transplantationsmedizin?", der sich diesem Thema widmen wird.

Die Transplantationsergebnisse werden von Jahr zu Jahr besser, eine zentrale Rolle spielen hier die Intensivstationen. Der Vortrag von Herrn Schwarzmann, Frankfurt/Main, "Die Intensivstation - Nadelöhr im Rahmen der Organspende und der Transplantationsmedizin" wird dies eindrucksvoll aufzeigen. Die intensivmedizinischen Probleme nach einer Transplantation haben aufgrund der Entwicklung bei den Organspendern zugenommen. Schlüsselvoraussetzung zur Steigerung der Organspende in der Zukunft ist die Implementierung von evidenzbasierter Intensivpflege und Intensivmedizin im Organspendeprozess im Krankenhaus. Die Krankenpflegekräfte auf der Intensivstation spielen bei der Verbesserung und Erhöhung der Organspende eine zentrale Rolle. Entwicklungen in vergleichbaren Ländern wie Amerika belegen dies.

Auch der Vortrag "Anästhesie bei Organentnahme" von Frau Kleist aus Heidelberg, widmet sich den Organspendern. Eine Organentnahme stellt für das gesamte Team jedes Mal wieder eine extrem große psychische Belastung dar, die wohl niemals Routine wird. Leider ist in diesen Momenten selten ein geeignetes Forum vorhanden, um das Geschehen zu reflektieren. Möglicherweise bietet sich hier im Rahmen des Symposiums eine solche Gelegenheit.

Einer der entscheidenden Punkte bei der erfolgreichen Durchführung einer Herztransplantation ist eine schnelle und sichere Konservierung des Organs für den Transport. In seinem Vortrag "Organ Care System - Erste Erfahrungen mit einem Perfusionssystem zum Transport von Spenderherzen" wird Herr Dr. U. Schulz aus dem Herzzentrum Bad Oeyenhausen neue Studien zu diesem Thema vorstellen. Erste Versuche zur Perfusion isolierter Organe wurden bereits Ende der 1960er-Jahre durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass ein autoperfundiertes Herz-Lungen-Organpaket über einen längeren Zeitraum transportiert und konserviert werden kann. Mithilfe des "Organ Care Systems" ist nach mehrjähriger Entwicklungszeit ein großer Fortschritt gelungen: Im Rahmen der ersten klinischen Studie gelang es, die Zeit, in der das Herz nicht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, auf unter 20 Minuten zu reduzieren.

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Wundbehandlung, Rehabilitation und Kommunikation

Die Prävention von Wundheilungskomplikationen und die konsequente Anwendung aller Teilaspekte eines Wundmanagements zählen zu den vorrangigen Teamaufgaben der Transplantationsstation. Frau Trierweiler-Hauke aus Heidelberg ist zertifizierte Wundmanagerin und gibt in ihrem Vortrag Antwort auf die Frage: "Benötigt der nieren- oder lebertransplantierte Patient eine besondere Wundbehandlung?". Herr Wiederhold aus dem nephrologischen Zentrum Niedersachsen, stellt uns eine Studie zum Thema "Wie erleben Patienten nach einer allogenen Nierentransplantation ihre Erkrankung, wenn sie die Klinik verlassen?" vor. In Deutschland werden jährlich zirka 2500 Nieren transplantiert (NTX). Vorrangig in der Nachsorge ist der langfristige Erhalt des Spenderorgans. Neben dem medizinisch-technischen Fortschritt, der eine NTX-Operation erst möglich machte, ist bisher aber über die Situation, wie transplantierte Patienten ihre Erkrankung erleben, wenig bekannt.

Im Anschluss an diesen Vortrag wird Frau Fährmann aus dem gleichen Zentrum dieses Thema mit Ihrem Vortrag "Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation nach allogener Nierentransplantation" aufgreifen. Im Fokus der Rehabilitation nach allogener Nierentransplantation steht das Langzeitüberleben und die Funktionsfähigkeit des Transplantates. Wie viele Studien der letzten Jahre belegen, kann eine mangelhafte Adhärenz zur Abstoßung und zum Organverlust führen.

Frau Siems aus der Berliner Charité wird sich in ihrem Vortag dem Thema aus psychologischer Sicht nähern: "Transplantationspatienten in der Klinik und der Kommunikations- und Informationsbedarf". Wir wissen alle, dass gerade auf diesem Gebiet noch sehr viel zu tun ist.

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Spitzensportler berichtet von Herztransplantation

In diesem Jahr freue ich mich besonders über den Vortrag von Herrn Hartwig Gauder, er war bis 1993 ein herausragender Spitzensportler. Es gibt keinen Titel den er nicht gewonnen hat: So war er Olympiasieger, Welt- und Europameister im Gehen. Dann erkrankte er, was schließlich zu einer Herztransplantation führte. Er wird uns von seiner Erkrankung und Rehabilitation berichten: "Zwei Leben, drei Herzen - vom Olymp zum heiligen Berg". Sehr eindrucksvoll ist auch sein großes ehrenamtliches Engagement, zum Beispiel für den Verein "Kinderhilfe Organtransplantation - Sportler für Organspende e.V." (KiO), worüber er ebenfalls Auskunft geben wird.

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Kooperation mit den Transplantationsärzten

Es ist eine sehr gute Tradition geworden, dass unser Symposium parallel zur 16. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) stattfindet. Wir sind der DTG, insbesondere Herrn Prof. Gerd Otto, Mainz, für die außerordentlich gute Kooperation und enge Zusammenarbeit sehr dankbar. Denn um eine kompetente Versorgung der Patienten nach einer Transplantation gewährleisten zu können, benötigen wir die fachliche Nähe zu den Ärzten - nur gemeinsam können wir etwas erreichen.

Wenn Sie bis zum 20.07.2007 Mitglied in unserem Verein werden, erhalten Sie freien Eintritt zu unserem Symposium. Nähere Informationen zu dem Symposium und zu unserem Verein finden Sie unter www.aktxpflege.de. Wir hoffen, mit diesem Auszug unseres Programms Ihr Interesse geweckt zu haben und freuen uns, Sie in Mainz zu begrüßen.

Petra Hecker, 1. Vorsitzende AKTX-Pflege e. V.

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Posterausstellung - folgende Themen werden präsentiert

  • Dünndarm- und Multiviszeraltransplantationen (Berliner Charité)

  • Information für Patienten vor und nach Lebertransplantation (Berliner Charité)

  • Patientenschulungen nach Nierentransplantation (Erlangen)

  • Einsatz von "NOVALUNG" bei akutem Lungenversagen (Hannover)

  • OTIS-Schulungen (Tübingen)

  • Schmerztherapie nach Lebertransplantation (Heidelberg)

  • die AB0-inkompatible Nierenlebendspende am Transplantationszentrum Freiburg

 
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